Kennen Sie den „Respray-Effekt“?
Jeder Melker kennt das Zischen beim Ansetzen des Melkzeugs. Dieser sogenannte „Respray-Effekt“ entsteht, wenn beim Ansetzen der Melkbechers Luft einströmt. Die unerwünschte Luft fließt in Richtung der Zitzen, an denen schon Becher angesetzt sind. Dabei strömt bereits ermolkene Milch mit hoher Geschwindigkeit an diese Zitzen zurück.
In der Folge steigt die Wahrscheinlichkeit für Neuinfektionen im Euter deutlich an. Auch ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass beim Ansetzen der einzelnen Melkbecher durch diesen Effekt Schmutz in das Euter gelangen kann.
Bei richtiger Verwendung des Melkzeugs klemmen die kurzen Milchschläuche an den einzelnen Bechern den Luftfluss automatisch ab. Dafür wird der anzusetzende Becher mit dem sogenannten Z-Griff an die Zitze geführt.
Die linke Grafik veranschaulicht den sog. Respray-Effekt: Lufteinlass beim Ansetzen der Melkbecher führt zu einem Druckgefälle in Richtung der Zitzen, an denen schon Melkbecher angesetzt sind. Wenn der Melkbecher so an die Zitze geführt wird, dass der kurze Milchschlauch in Z-Form abgeknickt ist, kann das nicht passieren (Darstellung rechts).
Uwe Weddige
Grafik: Die Melkbecher sollten möglichst ohne viel Luft zu ziehen angesetzt werden. Sonst tritt womöglich ein Respray-Effekt ein, der die Infektionsgefahr erhöht. © Weddige/KFM