Jeder Tierhalter kennt die Symptome: Die Kuh wirkt apathisch, frisst kaum noch, die Hungergrube ist eingefallen und die Pansenmotorik herabgesetzt. Die Temperatur kann mal erhöht, aber auch geringer sein. Bei einer gleichzeitigen Metritis tritt fast immer Fieber auf.

Dies Krankheitsgeschehen ist die Folge zu geringer Calcium- und Phosphor-Gehalte im Blut. Die Ketonkörper-Konzentration im Blut steigt an, zum Teil auf über 5,0 mmol/l, normal sind bis 1,2 mmol/l.

Der Ketosetest gilt als Standardmaßnahme am Tag 10 und Tag 20 nach der Kalbung:

  • Als normal gilt bis 1,2 mmol/l Blut.
  • Ab ca. 1,2 mmol/l bis ca. 2,5 mmol/l liegt ein subklinisches Krankheitsgeschehen vor. Hier reicht die Eingabe von Propylenglykol oder Energieboli.
  • Bei Werten über 2,5 mmol/l Blut besteht akuter Handlungsbedarf. Ohne eine Glucose-Infusion geht es nicht, oft ist eine zusätzliche Schmerzmittelgabe sinnvoll. Außerdem ist die Primärerkrankung unbedingt zu ermitteln und zu behandeln.

Prophylaxe: Wichtig ist, dass die Tiere optimal konditioniert zum Kalben kommen. Anfälligen Kühen verabreicht man bereits in der Vorbereitungsfütterung 150 bis 250 ml Propylenglykol pro Tag.

Der Ketose-Test ist eine der wichtigsten Maßnahmen in die Frischmelker-Kontrolle. Für aussagekräftige Werte sollte man pro Tier immer mehrere Messungen hintereinander durchführen.

Uwe Weddige

Foto: Es empfiehlt sich, mit dem Ketose-Schnelltest mehrere Messungen aus der Schwanzvene zu machen. © KFM