About Uwe Weddige

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20 03, 2025

Saubere Euter durch Feuer!

2025-03-20T09:04:02+00:0020. März 2025|

Die regelmäßige Entfernung von Euterhaaren trägt maßgeblich zur Verbesserung der Melkhygiene und zur Reduzierung des Mastitisrisikos bei. Übermäßige Behaarung kann Schmutz und Bakterien ansammeln, was die Milchqualität negativ beeinflusst.

Eine bewährte Methode zur Entfernung der Haare ist das Abflämmen. Es ist schnell, effektiv und trägt dazu bei, das Euter hygienisch sauber zu halten. Damit das Verfahren sicher und effizient bleibt, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Sichere Fixierung: Kühe sollten im Fressgitter ruhig stehen, um Stress und Unruhe im Stall zu vermeiden.
  • Vorbereitung des Euters: Es muss sauber und trocken sein. Eine zweite Person kann helfen, den Schwanz zur Seite zu halten und lose Haare zu entfernen.
  • Richtiger Umgang mit dem Brenner:

Die Flamme sollte 20 – 25 cm hoch sein und vor der Anwendung getestet werden.

Das Abflämmen erfolgt mit gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen in Form einer Acht, mit 10 – 20 cm Abstand zum Euter.

ACHTUNG: Nur, wenn das Gas mit wenig Sauerstoff verbrennt, entsteht eine „kalte“ Flamme. Zudem muss der Brenner ständig in Bewegung sein, um Hautreizungen oder gar
-verletzungen zu vermeiden.

Bei richtiger Durchführung sorgt das Abflämmen für saubere Euter, erleichtert die Melkarbeit, reduziert Infektionsrisiken und verbessert die Milchqualität.

Bakdaulet Tursynbay

Foto: Haare entfernen mit „kalter“ Flamme © KFM

18 03, 2025

Tierarzt verstärkt das KFM-Team

2025-03-18T08:31:21+00:0018. März 2025|

Mit einer Vielzahl von Seminaren und Trainings unterstützt das KFM-Projekt den Aufbau eines Lehr- und Ausbildungszentrums für Milcherzeugung zum Kompetenzaufbau in Milch erzeugenden Betrieben genauso wie die Weiterbildung von Milcherzeugungsberatern und Tierärzten. Damit sollen sowohl Milchqualität, Tierwohl und Tiergesundheit als auch die Einkommen aller milcherzeugenden Betriebe verbessert werden.

Kürzlich übernahm Yaroslav Kogan als bestens ausgebildeter Tierarzt das gesamte Arbeitsfeld der Tier- und Eutergesundheit und alle damit verbundenen Fragestellungen.

Der 52-jährige studierte Veterinärmedizin an der staatlichen Agrarakademie in Poltawa/Ukraine. Im Anschluss sammelte er weitreichende Erfahrungen auf mittleren und großen Rinderbetrieben in der Ukraine, Usbekistan und Kasachstan. Besonders widmete er sich präventiver Maßnahmen zur Zurückdrängung von Mastitiden und stoffwechselverursachten Verdauungsstörungen bei Kühen und der Verhinderung von Atemwegs- und Durchfallerkrankungen bei Kälbern.

Uwe Weddige

Foto: Tierarzt Yaroslav Kogan © KFM

14 03, 2025

Melktrainings reduzieren Mastitis

2025-03-14T04:05:37+00:0014. März 2025|

Eine fachgerechte Melkroutine ist entscheidend, um Mastitis vorzubeugen und die Qualität der Milch zu verbessern. Jede mangelhafte Ausführung der Arbeitsabläufe führt zu geringeren Milchqualitäten.

In den vergangenen fünf Jahren schulte das KFM-Projekt über 260 Fachkräfte in praktischen Melktrainings. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Erläuterung der Risikofaktoren für Mastitis sowie auf der Bedeutung jedes einzelnen Schritts im Melkablauf. Vor und nach der Schulung beobachtete Uwe Weddige die Melkteams bei ihrer Arbeit, um Änderungen im Arbeitsverhalten festzustellen. Anhand von vorhandenen Daten wurden Eutergesundheit und Milchqualität abgeschätzt.

Die Ergebnisse zeigen eine Verbesserung der allgemeinen Mastitiserkennung und der Milchqualität. Sie untermauern die Bedeutung gezielter Trainings zur Verbesserung der Einhaltung der Melkroutine, der Verbesserung der Milchqualität und der Förderung einer besseren Eutergesundheit.

Die Trainings der Mitarbeiter hatten einen positiven Einfluss auf ihr Wissen und ihr Können bei der Einhaltung der Melkprotokolle. Angesichts der Schlüsselrolle, die Mitarbeiter für die Milchqualität spielen, bietet das KFM-Team erprobte Trainingseinheiten zur Entwicklung kommerzieller Milchviehbetriebe an.

Lesen Sie dazu die KFM-Checkliste „Melkprozess“ und das Melkblatt „California-Test“.

Uwe Weddige

Foto: Vorbesprechung zum Melktraining © KFM

11 03, 2025

Warmes Futter auch im Winter?

2025-03-11T08:03:47+00:0011. März 2025|

Nicht nur im Sommer besteht die Gefahr der Nacherwärmung in der Silage. Sie haben mit der Konservierung alles richtig gemacht und der Silierprozess ist ebenfalls abgeschlossen? Selbst dann können vorhandene Hefen nach dem Öffnen des Silos Nacherwärmungen verursachen. Dazu benötigen sie aber Sauerstoff. Vorhandener Restzucker und Milchsäure dienen ihnen als Nahrungsquellen, in der Folge steigt der pH-Wert des Futters.

Eine Erwärmung bedeutet in erster Linie einen Energieverlust des Futters. Täglich gehen etwa 0,1 MJ NEL pro Kilogramm Trockenmasse pro 10 °C Temperaturerhöhung verloren. Mit einer Temperatursonde oder einer Wärmebildkamera lässt sich der Schaden schnell erfassen.

Jede Auflockerung der Anschnittfläche durch ungeeignete Technik sowie eine geringe Verdichtung fördern die Erwärmung. Je mehr Sauerstoff sich in der Silage befindet, desto stärker vermehren sich Hefen und Schimmelpilze. Ein geringer Vorschub fördert deren Wachstum ebenfalls. Während 1,5 Meter pro Woche Vorschub im Winter ausreichen, sind im Sommer 3 m und mehr notwendig. Auch der TM-Gehalt beim Einsilieren hat einen Einfluss auf das Nacherwärmen. Trockene Silagen lassen sich deutlich schlechter verdichten.

Besonders wichtig ist ein sauberer Anschnitt ohne Auflockerung der Silage, das gesamte lose Material sollte im Sinne eines guten Silomanagements mindestens einmal täglich restlos weggeräumt werden. Lässt sich der notwendige Mindestvorschub nicht erreichen, kann die Anschnittfläche mit verdünnter Propionsäure stabilisiert werden. Propionsäure hemmt das Wachstum und die Vermehrung von Hefen und Schimmelpilzen. Das ist jedoch nur so weit möglich, wie die Lösung in die Silage eindringt. Ist die Hefen bereits zu weit voranschritten, müssen Verluste in Kauf genommen werden.

Lesen Sie dazu auch das kostenlose KFM-Merkblatt „Silierfehler“.

Uwe Weddige

Foto: stark erwärmte Silage dampft beim Verladen in den Mischwagen © KFM

7 03, 2025

Agritechnica 2025 – was ist neu?

2025-03-07T05:26:53+00:007. März 2025|

Die Agritechnica 2025 findet vom 9. bis 15. November auf dem Messegelände in Hannover statt. Unter dem diesjährigen Leitthema „Touch Smart Efficiency“ wird die Weltleitmesse für Landtechnik erneut das Forum für die Zukunftsfragen der Landwirtschaft sein.

Mit einem neu konzipierten Thementage- und Fachprogramm richtet sich die Agritechnica 2025 unter dem Motto „7 Tage – 7 Themen“ mit themenspezifischen Messetagen gezielt an unterschiedliche Fachbesuchergruppen. So stehen an den beiden Agribusiness Days am 10. und 11. November Angebote für landwirtschaftliche Fachhändler, Lohnunternehmer und Großbetriebe im Mittelpunkt.

Die Thementage „Innovation and Press Day“ (9. November), der „International Farmers Day“ (12. November), der „Digital Farm Day“ (13. November), der „Young Professional Day“ (14. November) und „Celebrate Farming“ fokussieren auf weitere Zielgruppen bzw. Themen.

Die Aussteller präsentieren in Hannover das umfassendste und vielseitigste Messeprogramm für den internationalen Acker- und Pflanzenbau: von der Pflanzenschutzspritze bis zur Drohne, vom Traktor bis zu autonomen Gerätesystemen, vom Mähdrescher bis zu digitalen Assistenzsystemen.

Mehr unter https://www.agritechnica.com/en/about-the-fair

Uwe Weddige

Foto: Futtermischwagen für Großbetriebe ©Weddige

6 03, 2025

Masterarbeit über KFM-Projekt

2025-03-06T04:59:55+00:006. März 2025|

Das Kooperationsprojekt zwischen Kasachstan und Deutschland unterstützt die kasachischen Partner beim Aufbau eines Lehr- und Ausbildungszentrums für Milcherzeugung. Gleichzeitig zielt das Vorhaben darauf ab, Milcherzeugungsberater aus- und fortzubilden. Damit sollen sowohl Milchqualität, Tierwohl und -gesundheit als auch die Einkommen aller milcherzeugenden Betriebe verbessert werden.

Im Rahmen seiner Masterarbeit erarbeitet Bakdaulet Tursynbay Antworten auf Fragen zum Aufbau und Betrieb des Lehr- und Ausbildungszentrums in Arkabai und eine Strategie zum Aufbau einer möglichst flächendeckenden Milcherzeugungsberatung.

Als Grundlage dafür plant der 27jährige, der Agrarmanagement an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert, in den nächsten 6 Monaten eine umfangreiche Studie zum Stand der kasachischen Milchproduktion zu erstellen und daraus Engpässe, Chancen und Lösungen für Schulungen und Beratungen abzuleiten. Die Ergebnisse dieser Masterarbeit werden Fachkreisen sowie der kasachischen Regierung zur Weiterentwicklung des Milchsektors zur Verfügung gestellt.

Uwe Weddige

Foto: Bakdaulet Tursynbay © KFM

27 02, 2025

Harnstoffwerte richtig deuten

2025-02-27T05:44:44+00:0027. Februar 2025|

Der Harnstoffgehalt in der Milch liefert Hinweise über die Eiweißversorgung der Kuh, denn er ist eine Art „Abfallprodukt“ aus dem Eiweißstoffwechsel.

Ein Großteil des Eiweiß, das die Kuh mit dem Futter aufnimmt, wird im Pansen zu mikrobiellem Eiweiß umgewandelt, dafür ist Energie notwendig. Ist diese Energie nicht vorhanden bzw. zu wenig davon, wird u.a. das Zwischenprodukt Harnstoff erzeugt. Ein ausgeglichener Wert liegt dann vor, wenn der Milchharnstoffgehalt zwischen 20 und 25  mg/100 ml Milch liegt. Werte unter 20 mg deuten auf Eiweißmangel im Pansen hin, während Werte über 25 mg auf eine Eiweißüberversorgung hinweisen.

Aber was verraten uns stark schwankende Werte über die gefütterten Rationen? Ganz einfach: sie sind ein sicheres Indiz für Defizite in der Futtervorlage, in der Mischtechnik oder für stark schwankende Futteraufnahmen Ihrer Herde. Dabei ist eine konstant homogene Futtervorlage für die Fütterung sehr wichtig. Jeden Tag die gleiche Ration!

Prüfen Sie daher regelmäßig den Harnstoffwert in der Tankmilch. Sie werden sehen: je geringer diese Schwankungen sind, desto leichter lässt sich Ihre Herde weiterentwickeln. Nur bei stabilen Harnstoffwerten arbeiten die Pansenmikroben auf maximaler Effizienz. Versuchen Sie alles jeden Tag gleich zu machen, wodurch sich die Mikroben immer besser daran anpassen können.

Größere Schwankungen sind immer ein wichtiges Zeichen, dass Sie aktuell Potential in der Fütterung und der Tiergesundheit verschenken.

Uwe Weddige

Grafik: Milcheiweiß/Harnstoff © LFL Bayern

25 02, 2025

KFM-Seminarplan jetzt online

2025-02-25T07:00:07+00:0025. Februar 2025|

Der Aufbau des Kompetenzzentrums für Milcherzeugung in Arkabai läuft auf Hochtouren. Unter Leitung des KFM-Teams bildete das UNPC vier Mastertrainer für praxisnahe Seminare und Trainings aus, das betriebseigene Futter- und Milchlabor nahm seine Arbeit auf und die gesamte Stallanlage wurde mit Blick auf die Ausbildung von Fach- und Führungskräften an vielen Stellen den neuen Anforderungen angepasst.

In den vergangenen Wochen erarbeiteten die KFM-Fachleute einen umfangreichen Seminarplan. „Es ist uns gelungen, umfangreiche praxisnahe Seminare und Schulungen für Milchviehbetriebe aller Größen zu organisieren“, erläutert Uwe Weddige den neuen Bildungskatalog. Die Angebote richten sich sowohl an Fach- und Führungskräfte sowie an Tierärzte und Berater. „Mehr als zehn erfahrene kasachische und internationale Trainer und Referenten stehen uns zur Verfügung. An die große Vielzahl der Hauswirtschaften haben wir dabei genauso gedacht, wie auch an Investoren, die neue Milchviehanlagen planen“ ergänzt der KFM-Projektleiter

Der Seminarplan kann auf der Seite https://ba-center.kz/schedule/ eingesehen und heruntergeladen werden. Am einfachsten ist es, die Teilnahme der Seminare gleich online zu buchen.

Uwe Weddige

Grafik: © KFM

20 02, 2025

Kälber & Kälte

2025-02-20T04:57:52+00:0020. Februar 2025|

Im Winter erkranken Kälber häufiger als im Sommer. Aber nicht die Witterung ist dafür der Hauptverursacher, sondern oftmals eine nicht angepasste Nährstoffversorgung. Die Kälber werden anfälliger.

Studien weisen immer wieder einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Jahreszeit, Versorgungsniveau und Kälberverlusten nach. Im Winter hat dies weitaus dramatischere Folgen als im Sommer. Eine Unterversorgung in der kalten Jahreszeit erhöht die Erkrankungsraten um das 3fache und auch die Verlustraten steigen um ein Vielfaches an. Der Aufzuchterfolg wird kurzfristig durch kümmernde Kälber und langfristig durch ein verzögertes Erstkalbealter gefährdet.

Tränkepläne, die im Sommer gute Erfolge bringen, müssen an die Bedingungen der kälteren Jahreszeit angepasst werden. Wissenschaftliche Untersuchungen beziffern den Mehrbedarf bei Minus-Graden für die gleichen Zuwachsleistungen auf 20 bis 30 %.

Dazu gehören ab dem 3. Lebenstag immer frisches Kälbermüsli oder Kälber-TMR. Erwärmtes Tränkwasser hilft dem Kalb zusätzlich, seine Körpertemperatur zu halten. Lesen Sie dazu auch das kostenfreie KFM-Merkblatt: „Kälberaufzucht im Winter“.

Schon bei Temperaturen unter 10 °C brauchen Kälber unbedingt ein zugluftfreies Mikroklima und reichlich trockene Stroheinstreu. Neugeborene Kälber sollten vollständig getrocknet werden. Bei Temperaturen unter 5 °C helfen Kälberdecken, die Körpertemperatur zu halten. Lesen Sie dazu das KFM-Merkblatt „Nesting Score“.

Uwe Weddige

Foto: Kalb mit Iglu im Winter © KFM

18 02, 2025

Futterselektion verhindern!

2025-02-17T09:39:23+00:0018. Februar 2025|

Oft bleibt die Veränderung des Futters durch die Suche nach Leckerbissen unbemerkt. Sicher ist: ein geringes Tier-Fressplatz-Verhältnis oder große Zeitabstande beim Vorschieben des Futters verschärfen das Problem. Rangniedere, schwächere oder kränkelnde Tiere werden am Trog abgedrängt und müssen sich mit den „Resten“ begnügen.

Hinweise auf Futterselektion sind:

  • Hektik im Stall während der Futtervorlage
  • Wühlen und Schieben in der TMR („Lochfraß“)
  • Tiere mit guter und schlechter Pansenfüllung stehen nebeneinander
  • Unterschiedliche Kotkonsistenz der Tiere
  • Milchleistung und Inhaltsstoffe streuen innerhalb der Herde enorm
  • Unterschiedliche Körperkonditionen

Oft ist die TMR bereits sechs Stunden nach Vorlage völlig verändert und die Zusammensetzung verschlechtert. Der Kraftfutteranteil nimmt im Vergleich zum Grobfutter stetig ab.

Gerne zeigt das KFM-Team die Auswirkung der Futterselektion anhand eigener Untersuchungen mittels Schüttelbox, Futtertrockner und NIRS-Gerät.

Uwe Weddige

Foto: „Kühe suchen nach unzerkleinerten Leckerbissen“, © KFM

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