Ketose messen, nicht vermuten!
Nach dem Abkalben besteht ein hohes Risiko, dass Kühe eine Ketose entwickeln. Die alleinige Beobachtung der Frischabkalber reicht nicht aus. Messgeräte helfen, subklinische Erkrankungen sichtbar zu machen.
Ob eine Kuh eine Ketose hat, lässt sich über das Messen der Ketonkörper mit einem Blutstropfen testen. Ein (BHB)-Wert ab 1,2 mmol/l bedeutet eine subklinische Ketose, ab 3 mmol/l besteht eine akute Ketose. Den Test sollte man mindestens an Tag drei bis zwölf nach der Kalbung vornehmen. Sinnvoll erscheint es, den Test stets zur gleichen Tageszeit vorzunehmen.
Am einfachsten lassen sich Ketosen mit einem guten Management der Trockensteher und stets angemessenem Body Condition Score (BCS) vermeiden.
Zur Behandlung hilft Propylenglykol oder Glyzerin (80%ig). Die Kuh braucht mindestens 300 bis 400 ml, damit eine ausreichende Wirkung gegeben ist. Die Erfahrung zeigt, dass viele Kühe nach der Geburt 20 bis 80 Liter Wasser saufen. Das sollte unbedingt ausgenutzt werden!
Uwe Weddige
Foto: Für den Ketosetest eignet sich Blut aus der Schwanzvene. © KFM