Bei der subklinischen Mastitis handelt es sich um eine Euterentzündung, die äußerlich nicht sichtbar ist, denn die Milch und das Verhalten der Kuh weisen keine Auffälligkeiten auf. Es ist dennoch sehr wichtig, eine subklinische Mastitis zu erkennen, weil diese Form der Mastitis die Milchqualität beeinträchtigt und die Milchproduktion der Kuh reduziert.
Eine subklinische Entzündung wird in der Regel durch Bakterien verursacht, die über den Zitzenkanal in das Euter gelangen. Diese Bakterien können vom Euter einer anderen Kuh, über den Melker oder die Melkmaschine übertragen werden oder aus der Umwelt stammen.
Die subklinische Mastitis geht mit einem Anstieg der Anzahl somatischer Zellen in der Milch einher, die versuchen, die eindringenden Bakterien abzutöten. Dieser Vorgang ist nicht sichtbar, kann aber bei der Kuh mittels California-Test nachgewiesen werden. Nutzen Sie dafür auch das KFM-Merkblatt „California-Test“.
Obwohl die Meinungen über den genauen Schwellenwert auseinander gehen, gilt als international anerkannte Definition einer subklinischen Mastitis, dass die Milch mehr als 200.000 somatische Zellen pro ml enthält.
Moderne Melkstände und automatische Melksysteme messen regelmäßig die Anzahl der somatischen Zellen bei jeder Kuh. Um das Auftreten von subklinischer Mastitis zu kontrollieren, sind richtige Melktechniken, Hygiene und eine funktionierende Melkmaschine Voraussetzung.
Die Heilung von subklinischen Mastitiden kann durch das Trockenstellen mit einem antibiotischen Trockensteller und internen Zitzenversiegler unterstützt werden. Lesen Sie dazu die kostenlosen KFM-Merkblätter „Kühe richtig trockenstellen“ und „Trockensteller richtig anwenden“.
Uwe Weddige
Foto: © KFM