18 02, 2025

Futterselektion verhindern!

2025-02-17T09:39:23+00:0018. Februar 2025|

Oft bleibt die Veränderung des Futters durch die Suche nach Leckerbissen unbemerkt. Sicher ist: ein geringes Tier-Fressplatz-Verhältnis oder große Zeitabstande beim Vorschieben des Futters verschärfen das Problem. Rangniedere, schwächere oder kränkelnde Tiere werden am Trog abgedrängt und müssen sich mit den „Resten“ begnügen.

Hinweise auf Futterselektion sind:

  • Hektik im Stall während der Futtervorlage
  • Wühlen und Schieben in der TMR („Lochfraß“)
  • Tiere mit guter und schlechter Pansenfüllung stehen nebeneinander
  • Unterschiedliche Kotkonsistenz der Tiere
  • Milchleistung und Inhaltsstoffe streuen innerhalb der Herde enorm
  • Unterschiedliche Körperkonditionen

Oft ist die TMR bereits sechs Stunden nach Vorlage völlig verändert und die Zusammensetzung verschlechtert. Der Kraftfutteranteil nimmt im Vergleich zum Grobfutter stetig ab.

Gerne zeigt das KFM-Team die Auswirkung der Futterselektion anhand eigener Untersuchungen mittels Schüttelbox, Futtertrockner und NIRS-Gerät.

Uwe Weddige

Foto: „Kühe suchen nach unzerkleinerten Leckerbissen“, © KFM

13 02, 2025

Mastitis und kein Ende?

2025-02-13T06:37:36+00:0013. Februar 2025|

Sie überprüfen regelmäßig Ihre Melktechnik und den Melkprozess? Auch an Haltungshygiene und Stallklima gibt es nichts zu bemängeln und trotzdem will sich keine gute Eutergesundheit einstellen?

Oft vergessen werden Fütterungsfehler: besonders die Proteinversorgung muss der Leistung angepasst sein. Zuviel Protein belastet die Leber mit der energieaufwendigen Entgiftung von Harnstoff, das wiederum wirkt negativ auf das Immunsystem und begünstigt steigende Zellgehalte und Mastitis.

Zuwenig Protein dagegen schränkt die Reproduktion der Pansenflora ein. In der Folge sinken nicht nur die Milchmengen, sondern es kommt auch zur Energieunterversorgung, weil die geringe Pansenflora das Futter nur unzureichend aufschließt. Im Ergebnis leiden viele Körperabwehrfunktionen.

Wichtig ist auch eine der steigenden Milchleistung angepasste Kalziumversorgung. Eine Unterversorgung des Schließmuskels begünstigt das Eindringen von Keimen in die Milchdrüse.

Regelmäßige Trockenmassebestimmungen des Grundfutters und entsprechende Anpassungen von Leistungsfutter und Struktur, Auswertung der Milchleistungsdaten, Beurteilung von Körperkondition, Kot, Wiederkautätigkeit und Pansenfüllung sind wichtige Managementhilfen zur Optimierung der Eutergesundheit und Leistungsfähigkeit einer Herde. Nutzen Sie diese, es lohnt sich.

Uwe Weddige

Foto: KFM

11 02, 2025

Ist alles ok mit dem Futtermischwagen?

2025-02-11T04:31:42+00:0011. Februar 2025|

Auch beste Futtermittel können durch mangelnde Hygiene im Futtermischwagen leiden. Wichtig sind daher nicht nur die Einhaltung der vorgeschriebenen Mischzeiten, Vermeidung der Überfüllung, regelmäßige Wartung, sondern auch eine ordentliche Hygiene.

Der tägliche Gebrauch fördert Verschmutzungen und Verschleiß. Deshalb ist es besonders wichtig den Mischwagen regelmäßig unter die Lupe zu nehmen.

  • Sind die Messer noch scharf genug? Stumpfe Messer bedeuten einen höheren Kraftstoffverbrauch und führen zu schnellerem Verschleiß der Schnecke.
  • Wiegt die Waage richtig und genau genug? Zur Überprüfung kann man beispielsweise einen 25 kg Sack auf den Rand des Wagens legen. Das Ergebnis darf nicht mehr als 10% abweichen.
  • Für eine gute Mischarbeit muss die komplette Schnecke bedeckt ist. Zu voll darf der Mischwagen allerdings auch nicht sein, ansonsten werden nicht alle Komponenten ausreichend durchmischt.
  • Die Magneten sollten regelmäßig gesäubert werden und mit einem magnetischen Gegenstand auf ihre Funktion geprüft werden.
  • Wie sieht der Ölstand des Getriebes aus? Ist zu wenig Öl vorhanden, muss es nachgefüllt werden. Auch die Intervalle des Ölwechsels sind zu beachten.
  • Ist der Reifendruck so wie er sein soll? Hierbei auf die Sollwerte des Herstellers achten.

Der Futtermischwagen ist wie die Melkanlage jeden Tag im Einsatz. Genau deswegen sollte regelmäßig eine Reinigung und ein Check-Up durchgeführt werden. Die Reinigung sollte mindestens alle 4 Wochen erfolgen.

Uwe Weddige

Foto: „Verschlissene Messer“© KFM

6 02, 2025

Ausweitung der KFM-Seminare

2025-02-06T06:58:13+00:006. Februar 2025|

Der stellvertretende Landwirtschaftsminister der Republik Kasachstan, Amangaliy Berdalin, traf sich mit dem Leiter des kasachisch-deutschen Projekts „Verbesserung der Kompetenzen von Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Milchproduktion in Kasachstan“ (KFM), Herrn Uwe Weddige.

Während des Treffens diskutierten die Parteien den Aufbau des Zentrums für Beratungsdienste für Milcherzeuger auf Basis des UNPC „Baiserke-Agro“ in Arkabai. Das Vorhaben berät insbesondere marktorientierte bäuerliche Familienbetriebe auf allen Stufen der Rohstoffwertschöpfungskette. Uwe Weddige schlug vor, umfangreiche praxisnahe Seminare und Schulungen für Milchviehbetriebe sowohl familiärer als auch industrieller Art zu organisieren.

„Um die Produktivität der Tiere zu steigern und qualitativ hochwertige Milch zu produzieren,  ist es notwendig, das Wissen und die Fähigkeiten bei der Pflege, Haltung und Fütterung von Nutztieren sowie bei der Zubereitung und Lagerung von Futter zu verbessern“, bemerkte Amangaliy Berdalin während des Treffens.

Im Anschluss an das Treffen wurde beschlossen, in 2025 eine Vielzahl an Seminaren für Milcherzeuger durchzuführen. Die Schulung richtet sich an landwirtschaftlicher Fachkräfte, was sich zweifellos positiv auf die Effizienzsteigerung landwirtschaftlicher Betriebe auswirken wird.

Quelle: https://www.gov.kz/memleket/entities/moa/press/news/details/929324?lang=ru

Foto: © MoA Kasachstan

4 02, 2025

KFM sucht weitere Mastertrainer

2025-02-04T04:14:13+00:004. Februar 2025|

Kasachstans Milchproduktion wächst stetig und damit steigt auch der Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal. Das kasachisch-deutsche KFM-Projekt bietet eine Vielzahl von Seminaren und Trainings für Fach- und Führungskräfte für Milch produzierende Betriebe an. Für deren Durchführung suchen wir weitere „Mastertrainer“.

Die neuen Kollegen durchlaufen von April bis August 2025 umfangreiche theoretische und praktische Schulungen in allen Bereichen der Milchwirtschaft, einschließlich der Fütterung der Kühe, der Klauenpflege, des Veterinärwesens, des Melkens und des Laborwesens.

Die Ausbildung erfolgt im landwirtschaftlichen Betrieb Bayserke Agro im Bezirk Talgar der Region Almaty, der über die gesamte notwendige Ausrüstung und ein Schulungszentrum mit Wohnheim verfügt.

Das letzte Ausbildungsmodul absolvieren die angehenden Ausbilder als praktische Ausbildung in einem landwirtschaftlichen Ausbildungs- und Beratungszentrum in Deutschland.

Voraussetzungen für Kandidaten:

  • Abgeschlossene Ausbildung und Berufserfahrung im Bereich Landwirtschaft
  • Englisch- oder Deutschkenntnisse sind von Vorteil.

Nach Abschluss ihrer Ausbildung können die Absolventen mit vielfältigen  Beschäftigungsmöglichkeiten am Kompetenzzentrum in Arkabai oder an anderen Einrichtungen rund um die landwirtschaftlichen Produktion rechnen.

Das Projekt wird unter der Schirmherrschaft des Landwirtschaftsministeriums der Republik Kasachstan im Rahmen der Anweisungen des Staatsoberhauptes zur Entwicklung des agroindustriellen Komplexes des Landes durchgeführt.

Uwe Weddige

Foto: Mastertrainer in der Ausbildung© KFM

30 01, 2025

Milch aus Fischen?

2025-01-30T04:25:27+00:0030. Januar 2025|

In Indonesien landet seit Kurzem äußerst ungewöhnliche „Milch“ in den Läden. In Indonesien herrscht ein drastischer Mangel an Milchvieh. Dafür verfügt das Land über einen enormen Fischreichtum. Deshalb werden dort nun kleine Fische und Beifang zu einem feinen, weißen, eiweißhaltigen Pulver gemahlen. Das wird noch mit Zucker sowie Erdbeer- oder Schokoladengeschmack versehen. Laut Wall Street Journal muss dann nur noch Wasser hinzugefügt werden – und fertig sei die „Fischmilch“.
Für den Hersteller, der bereits 90 Tonnen unverkäuflichen Fisch Monat für Monat verarbeitet, schmecke sie wie „normale Milch“. Zudem handle es sich um eine gute Eiweißquelle. „Fischmilch“ sei reich an ungesättigten Fettsäuren, frei von Allergenen und leicht zu verdauen.
Aber es gibt auch kritische Stimmen: Einige Ernährungsexperten stehen dem Konzept skeptisch gegenüber, da die Milch mit Zucker sowie künstlichen Süßungsmitteln gemischt wird. Die lokale Tageszeitung Jakarta Post sieht in der Fischmilch „eher ein politisches Ablenkungsmanöver als eine sinnvolle Ernährungsmaßnahme“.
Und auch der indonesische Gesundheitsminister glaubt laut eigener Aussage, dass es andere Möglichkeiten geben würde, um den Rindermangel zu beheben: „Wir könnten Kühe züchten, Milch aus Australien importieren, eine Milchfarm in Australien oder eine Molkerei kaufen. Es gibt viele Möglichkeiten, bevor wir die Fische melken“, erklärte er gegenüber dem Wall Street Journal.

Mit Material von New York Post, Wall Street Journal, Uwe Weddige
Foto: “Fische trocknen in der Sonne“ © Weddige

28 01, 2025

Schnelltest zur Bestimmung subklinischer Ketose

2025-01-28T08:34:26+00:0028. Januar 2025|

Die subklinische Ketose beeinträchtigt Gesundheit, Tierwohl und Leistungsfähigkeit der Tiere. Sie verursacht hohe Kosten, nicht nur durch die Krankheit selbst, sondern auch durch Milchmengenverlust, Folgekrankheiten und vorzeitige Abgänge. Die subklinische Ketose zeichnet sich aus durch einen erhöhten Gehalt an Ketonkörpern in Blut, Milch und Harn. Sie tritt bei bis zu 50 % aller frisch abgekalbten Kühe innerhalb der ersten 60 Tage nach der Kalbung auf. Zur Bestimmung der Ketose gibt es erprobte Schnelltests für Blut, Milch und Harn.

Nach Erkenntnissen des KFM-Teams erreicht die Sensitivität der Blut-Schnelltests ein hohes Niveau. Die Temperaturempfindlichkeit bei geringer Umgebungstemperatur ist in den Wintermonaten jedoch die größte Herausforderung. Einige Geräte zeigen Fehlermeldungen erst nach Einschub des mit Blut versehenen Teststreifens an. Damit ist dieser Streifen nicht mehr verwendbar.

Abgesehen von der Schwierigkeit mit der Probengewinnung sind die Harn-Teststreifen ebenfalls zu empfehlen.

Die Milch-Teststreifen sind dagegen nur eingeschränkt zu empfehlen. Die Sensitivität von ca. 60 % führt zu einem großen Anteil Tieren, die fälschlicherweise als gesund eingestuft werden.

Die Handhabung der Schnelltests ist in der Regel gut in die Betriebsabläufe zu integrieren. Bei frischgekalbten Kühen gehört es in den ersten 1 – 2 Wochen zur Routine, Fieber zu messen. Somit können die jeweiligen Tests gleichzeitig zur Anwendung kommen.

Aufgrund der großen Häufigkeit der subklinischen Ketose rät das KFM-Team unbedingt zu einem Ketose-Monitoring über einen der bewährten Schnelltests.

Uwe Weddige

Foto: KFM

23 01, 2025

Milchprodukte können Krebsrisiko mindern

2025-01-22T07:05:12+00:0023. Januar 2025|

Eine Untersuchung mehrerer Hunderttausend Menschen in Großbritannien stützt die Annahme, dass Milch und bestimmte Milchprodukte das Risiko für Dickdarmkrebs verringern können. Ein Glas Milch (200 Gramm) pro Tag senke das Erkrankungsrisiko im Mittel um etwa 14 Prozent, 50 Gramm Joghurt um acht Prozent. Der Grund sei vermutlich das enthaltene Kalzium, berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.

Auch Vollkornprodukte, Obst und einzelne Vitamine haben demnach wahrscheinlich einen schützenden Effekt. Hingegen können Alkohol sowie rotes und verarbeitetes Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöhen, wie das Team um Keren Papier von der Universität Oxford in Großbritannien berichtet.

Weitere Lebensmittel und Nährstoffe, die das Darmkrebsrisiko reduzieren – wenn auch in geringerem Maße – sind der aktuellen Auswertung zufolge Frühstücksflocken, Obst, Vollkornprodukte, Ballaststoffe, Folsäure und Vitamin C. Aber bereits 20 Gramm Alkohol pro Tag hingegen erhöhen das Darmkrebsrisiko demnach um etwa 15 Prozent. Bei rotem sowie bei verarbeitetem Fleisch – etwa Wurst – können es bei 30 Gramm pro Tag etwa acht Prozent mehr sein.

Quelle: felt/dpa boot

Foto: Weddige

21 01, 2025

Kasachische Unterstützung für KFM

2025-01-21T06:55:41+00:0021. Januar 2025|

Das Projekt wies anhand von Pilotbetrieben im Norden Kasachstans nach, dass milcherzeugende Betriebe durch Schulung, Beratung und konsequente Umsetzung von Empfehlungen ihre Ergebnisse deutlich verbessern können.

Daher sollen nun Weiterbildungs- und Beratungsmaßnahmen integraler Teil der Milchwertschöpfung und der Sektorentwicklung sein. Um diesen Prozess zu beschleunigen, diskutierten der Vizeagrarminister der Republik Kasachstan Yermek Kenzhekhanuly und Uwe Weddige (KFM) am Rande des GFFA in Berlin über eine Verknüpfung von Beratungs- und Weiterbildungsleistungen für Zuwendungsempfänger von Subventionen und Fördergeldern.

„In den kommenden Monaten werden wir den Regelbetrieb des Kompetenzzentrums in Arkabai etablieren“, erläuterte Uwe Weddige, „dazu bilden wir weitere Master-Trainer aus und beginnen mit der professionellen Vermarktung unsere nachfrageorientierten Weiterbildungsangebote.“

Parallel hierzu wird die praktische Beratungsarbeit mit ausgewählten Pilotbetrieben fortgesetzt. „Die gute landwirtschaftliche Praxis in der Milchviehhaltung muss unbedingt vorangetrieben und mit betrieblichen Erfolgen belegt werden“, betont auch der Vizeminister. Gleichzeitig seien Fach- und Führungskräfte zu befähigen sowie die kommerzielle Milcherzeugungsberatung im südlichen Kasachstan zu manifestieren ergänzte er.

Uwe Weddige

Foto: Weddige

16 01, 2025

Klimagase minimieren

2025-01-16T05:37:55+00:0016. Januar 2025|

Mit einem speziellen Stall für Milchkühe wollen Forscher untersuchen, wie möglichst wenig Gase aus den Hinterlassenschaften der Kühe in die Umgebungsluft gelangen.

Erstmals in Deutschland kann im neuen Versuchsstall der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die Ausscheidung klimaschädlicher Gase, vor allem Methan, in der Milchviehhaltung erfasst werden. Die geplanten Forschungsarbeiten in Haus Riswick bei Kleve sollen herausfinden, ob es möglich ist, den Ausstoß klimaschädlicher Gase durch die Fütterung und die Stalltechnik zu beeinflussen.

In dem Forschungsstall für 144 Milchkühe wird für den Boden ein spezieller Kunststoff-Aufsatz (siehe Foto) verwendet. Der soll den Urin schnell in die unter dem Stall liegenden Güllekanäle abtransportieren. Das vermindert die Ammoniak-Konzentration in der Luft. Um das zu messen, haben die Forscher spezielle Sensoren in dem Stall aufgestellt.

Der neuartige Kunststoffboden soll außerdem besser für die Klauengesundheit sein. Die Forscher versprechen sich davon eine deutliche Verbesserung der Tiergesundheit.

Uwe Weddige

Foto: BMEL

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