About Uwe Weddige

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10 12, 2024

„Kleidung“ für Kälber

2024-12-10T04:18:06+00:0010. Dezember 2024|

Neugeborene Kälber sind anfällig gegenüber Wärmeverlusten. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen nach, dass niedrigere Umgebungstemperaturen mit geringeren durchschnittlichen Tageszunahmen in der Phase vor dem Absetzen verbunden sind.
Während ein positiver Effekt von Wärmelampen auf die Wachstumsraten von Kälbern in der Tränkephase nachgewiesen wurde, haben Kälberwesten angeblich keinen diesbezüglichen Effekt.
Trotzdem setzen erfahrene Landwirte in der kalten Jahreszeit auf spezielle Kälberwesten. „Diese Westen unterstützen das Immunsystem der Kälber und schützen sie vor Kältestress“, ist sich Henrike Jansen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sicher. Besonders wichtig sei der Kälteschutz für geschwächte Kälber wie beispielsweise bei einer Durchfallerkrankung, betont die Kälberexpertin außerdem.
Neugeborene Kälber sollten speziell im Winter nach der Geburt mit einem Handtuch oder Stroh abgerieben und in eine Wärmebox gebracht werden bis ihr Fell trocken ist, ansonsten verlieren sie viel Wärme. Die Untertemperatur im Körper führt dazu, dass die Kälber schlechter trinken und die Milch langsamer verdauen. Dabei benötigen sie an kalten Tagen mehr Milch. Berater empfehlen daher, die Tränkemenge und/oder -konzentration bei tiefen Temperaturen deutlich zu steigern. Lesen Sie dazu das KFM-Merkblatt „Kälberaufzucht im Winter“.

Uwe Weddige
Foto: Weddige

6 12, 2024

Milchwirtschaft und Nachhaltigkeit

2024-12-06T08:44:40+00:006. Dezember 2024|

Die weltweiten Klima-Herausforderungen sind Fakt. Auch die Milchbranche ist in Bewegung, um Emissionen immer weiter zu reduzieren und dabei ökologisch wichtige Kreisläufe zu integrieren.

Die deutsche Landwirtschaft meldet sinkende Emissionen, zwischen 1990 und 2022 sind die jährlichen Treibhausgasemissionen von 71,6 auf 52,2 Millionen Tonnen zurückgegangen. Im selben Zeitraum konnten die Methanemissionen um rund 27 Prozent gesenkt werden. Damit hat der Landwirtschaftssektor die Klimaziele 2023 erreicht. Trotzdem sind besonders die Methanemissionen Gegenstand öffentlicher Diskussionen.

Bei allen Betrachtungen darf nicht vergessen werden, dass Gras und andere Pflanzenteile für den Menschen unverdaulich sind. Kühe können sie dagegen in ein wertvolles Grundnahrungsmittel verwandeln. Sie geben dabei Methan in die Luft ab, das später weiter als CO2 bis zum Abbau in der Atmosphäre ist. Gras und andere Pflanzen, die die Kühe fressen, binden das CO2 wieder aus der Atmosphäre und halten es so in einem Kreislauf.

Der CO2-Rucksack einer Milchkuh in Deutschland ist halb so groß wie der weltweite Durchschnitt. Der hohe Anteil von Grasland und die kontinuierliche Weiterentwicklung der bedarfsorientierten Fütterung, der Haltungssysteme und nachgelagerter Prozesse tragen dazu bei.

Quelle: Initiative Milch, gekürzt durch Uwe Weddige

Foto: Weddige

3 12, 2024

Iglus im Winter

2024-12-03T04:38:21+00:003. Dezember 2024|

Die Verwendung von Iglus zur Kälberaufzucht ist auf vielen Betrieben nahezu zum Standard geworden. Die kleinen weißen Schutzhütten bewähren sich seit vielen Jahren in fast allen Klimazonen.

In diversen wissenschaftlichen Untersuchungen und Berichten wird die Haltung in Iglus als optimales Haltungssystem für Kälber beschrieben. Danach sollen beispielsweise Durchfallerkrankungen in der Stallhaltung schwerer verlaufen als in Iglus. Ständig frische Luft, ausreichend Licht und stärkere Umweltreize tragen erheblich zur Gesundheit, Vitalität und zum Wohlbefinden der Kälber bei.

Aber nur bei richtiger Aufstellung unter einem Schutzdach herrschen im Iglu beste Luft- und Lichtverhältnisse. Die Tiere sind quasi im Freien, aber trotzdem nicht kaltem Wind und Regen ausgesetzt. Besonders Zugluft schadet den Kälbern. Luftgeschwindigkeiten über 0,2 m/s müssen unbedingt vermieden werden. Eine Überprüfung mit einem einfachen Messgerät (siehe Foto) bei verschiedenen Witterungsverhältnissen gibt Sicherheit.

Vor jeder Neubelegung sind die Hütten ordentlich zu reinigen und zu desinfizieren. Danach muss eine ausreichend dicke Strohmatratze aufgetragen werden, um das Kalb gegen den kalten Untergrund zu dämmen. Lesen Sie dazu das das kostenlose KFM-Merkblatt „Nesting-Score“.

Im Winter sollten den Tieren trotz bester Einstreu unbedingt Kälberwesten „angezogen“ werden. Diese einfache Maßnahme hilft den Kälbern bei der Regulierung ihres Energiehaushaltes. Sie bleiben gesünder, benötigen weniger Milchpulver und sie nehmen schneller zu.

Uwe Weddige

Foto: KFM

28 11, 2024

Tag der offenen Tür gut besucht

2024-11-28T09:40:38+00:0028. November 2024|

Die Vorstellung des Seminar- und Trainingsangebotes von UNPC und KFM lockte kürzlich über 40 Experten aus milcherzeugenden Betrieben, Universitäten und Agrarfachschulen zum 1. Milchtag nach Arkabai.

Nach einer kurzen Vorstellung der KFM-Projektziele durch Uwe Weddige führte der neue Betriebsleiter bei BayserkeAgro Lars Meyer die Besucher durch die Stallanlagen des Lehr- und Versuchszentrums. Dabei erläuterte er nicht nur die umfangreichen Bau- und Renovierungsmaßnahmen im Stall, im Melkzentrum und am neu errichteten Silagelager, sondern er beantwortete auch die Fragen zur Milchproduktion selbst.

Auf besonderes Interesse stießen die anschließenden praktischer Vorführungen zum Fütterungscontrolling. Die vier Mastertrainer des Zentrums demonstrierten Methoden zur Überprüfungen der TMR-Qualität und zur Kontrolle der Futterverdauung. Einer der Besucher beschrieb diese Vorgehensweise als einfach und trotzdem effizient: „alle Milcherzeuger sollten sich diese Kenntnisse aneignen und regelmäßig anwenden“.

Das Kompetenzzentrum in der Nähe von Almaty bietet ca. 45 verschiedene Trainings und Seminare für Milcherzeuger und Berater an. In allen Veranstaltungen wird das theoretische Wissen eng mit praktischen Kenntnissen verknüpft. Weitere Praxiskurse für Studenten der Agrarwirtschaft und der Veterinärmedizin runden das Angebot ab.

Uwe Weddige

Foto: KFM

26 11, 2024

Wundermittel und Zauberpulver

2024-11-26T06:29:02+00:0026. November 2024|

Viele Milcherzeuger fragen mich nach der Wirksamkeit von angeblich unverzichtbaren und teuren Spezialfuttermittel, deren Wirkung auf den zweiten Blick zweifelhaft erscheint.

Kürzlich ergab sich auf dem Betrieb eines unserer Beratungskunden eine lebhafte Diskussion im Zusammenhang mit dem Bestandsproblem Acidose. Nach Auffassung des anwesenden Vertrieblers sollen schon geringe Mengen seines „Pülverchens“ für die Gesundung der Kühe ausreichen. An der unzweifelhaft mangelhaften TMR bräuchte nichts geändert werden. Man mag es kaum glauben!

Ziel unserer Beratung ist, dass sich die Betriebsleiter guten Überblick über ihre Herde und die Rationen verschaffen. Nur wer über verlässlichen Daten zu den Milchinhaltsstoffen und den Milchmengen sowie zur Trockenmasseaufnahme in Verbindung mit den Nähr- und Mineralstoffgehalten verfügt, kann belastbare Entscheidungen treffen. Damit ist der Weg zu preiswerten und guten Rationen nicht mehr weit.

Und nicht vergessen:

  • 10 KTZ / 2 €ct Futterkosten machen pro 100 Kühe und Jahr über 10 Mio. KZT / 20.000 € aus. Ein guter Grund, die Sinnhaftigkeit von Zusatzprodukten regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen.
  • Erfolg lässt sich nur wiederholen, wenn Sie die Ursache kennen. Ein durch Zufall gelöstes Problem bringt Sie beim nächsten Mal nicht weiter.

Nur mit Hilfe eines guten Fütterungscontrollings können Sie richtig reagieren und die Schwachstellen Ihrer Fütterung beheben. Sie möchten mehr darüber erfahren? Sprechen Sie uns an.

Ainagul Ayaganova & Uwe Weddige

Foto: KFM

21 11, 2024

Tag der offenen Tür beim UNPC

2024-11-21T03:44:24+00:0021. November 2024|

Wir laden alle Milcherzeuger und Experten, Spezialisten, Dozenten und Studenten des Agrarsektors zur Besichtigung unserer Stallanlagen und zur Vorstellung unseres Seminar- und Trainingsangebotes herzlich ein.

Programm

  • Grußwort, Eröffnung des Seminars.
  • Führung durch die Stallanlagen bei Bayserke Agro
  • Vorführungen und Erläuterungen zur:
    • Kontrolle der Fütterung – Mischqualität
    • Praktische Übungen zur Ermittlung der Trockenmasse und zur Fraktionsanalyse sowie
    • zur NIRS-Anwendung und zur Verdauungskontrolle mit dem Kotsieb
  • Vorführungen und Erläuterungen zu:
    • Silobau, Silomanagement, Futterentnahme,
    • Futtermischwagen (Sauberkeit, Waage, Messer)
    • Befüllung des Futtermischwagens
  • Praktische Lösungen für Betriebe in Kasachstan

Für Verpflegung ist gesorgt.

So finden Sie uns:

– Adresse: Utegen Batyr Straße 3/1, Büro 1

041615 Arkabai, Rajon Talgar, Gebiet Almaty

https://2gis.kz/almaty/geo/9430047375160785/77.099292296916246,43.418181816741203

Wir bitten um verbindliche Anmeldung unter: +7 776 230 58 78.

KFM-Team

19 11, 2024

Trockensteher im Winter

2024-11-19T04:15:55+00:0019. November 2024|

Mit Beginn des Winters leiden Kühe schnell unter Kältestress. Auch Trockensteher benötigen ausreichenden Witterungsschutz.

In der Trockenstehphase regeneriert sich nicht nur das Euter, sondern der ganze Organismus einer Kuh. Gleichzeitig ist der Körper durch das heranwachsende Kalb und die drastischen Veränderungen im Stoffwechsel stark gefordert. Diese Phase ist entscheidend für einen gesunden und erfolgreichen Start in die bevorstehende Laktation. Eine angepasste Fütterung, ausreichende Platz, genügend Tageslicht, einwandfreie Hygiene, gutes Stallklima und stressarme Haltung sind wichtig.

Erfahrene Herdenmanager stellen ihre Kühe mit einem Body Condition Score (BCS) von 3 bis 3,5 trocken. Diese Körperkondition sollte bis zur Kalbung konstant bleiben. Ein zu geringer BCS führt zu reduzierter Milchleistung, eine Verfettung dagegen begünstigt Geburtsprobleme, Leberschäden oder Stoffwechselerkrankungen wie Ketose.

Trockensteher benötigen qualitativ hochwertiges Futter, um den Verzehr und das Pansenvolumen aufrechtzuerhalten. Damit die Kühe den Pansen füllen können, aber nicht verfetten, hat sich eine Verdünnung der Grundration für laktierende Kühe mit hochwertigem Stroh bewährt. In der Transitphase beginnt langsam eine energiereichere Anfütterung, so kann sich die Pansenflora auf das Startphasenfutter einstellen. Auf diese Weise wird einer negativen Energiebilanz und einer Pansenübersäuerung nach der Geburt vorgebeugt.

Besonders der Kalziumstoffwechsel der Kuh wird während dieser Zeit stark beansprucht Eine Gabe von sauren Salzen im Zusammenhang mit einer geringen Kaliumkonzentration im Futter hat sich in vielen Betrieben bewährt. Wichtig ist auch eine ausreichende Versorgung mit Magnesium.

Eine angepasste Haltung und gezielte Fütterung sind entscheidend für die Gesundheit von Trockenstehern, sie legen den Grundstein für eine erfolgreiche Laktation.

Uwe Weddige

Foto: KFM

14 11, 2024

Tränkeeimer mit Pfiff

2024-11-14T06:03:09+00:0014. November 2024|

Nach wie vor ist die Kälberaufzucht der sensibelste Bereich in der Milchviehhaltung. Vor allem die Fütterungshygiene ist ein Thema mit hoher Priorität. Tatsächlich sieht man noch sehr oft offene Tränkeeimer an den Kälberiglus, weil insbesondere bei der Fütterung mit einem Milchtaxi das Abnehmen und Wiederanbringen von Deckeln einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet, der vielfach gescheut wird. Offene Tränkeeimer erleichtern jedoch den Eintrag von Schmutz und vor allem von Fliegen im Sommer stark.

Mit dem Tränkeeimer-Deckel Easyfill bietet die Firma Hiko eine einfache und vor allem praktikable Lösung für dieses Problem. Der Deckel besitzt eine sich selbst verschließende Öffnung, durch die der Einfüllstutzen des Milchshuttles jederzeit eingeführt und der Eimer befüllt werden kann. Da sich das Handling kaum von einer Befüllung ohne Deckel unterscheidet, ist eine hohe Akzeptanz beim Personal zu erwarten.

So bleiben mithilfe des Tränkeeimer-Deckels Easyfill die Tränkeeimer dicht geschlossen, wodurch ein Eintrag von Fremdstoffen wie Schmutz oder Fliegen weitestgehend ausgeschlossen wird.

DLG

Foto: Fa. Hiko (Hersteller)

7 11, 2024

Probleme mit der Futterumstellung?

2024-11-07T12:22:19+00:007. November 2024|

In diesen Tagen stellen wir in der Beratung fest, dass die Milchleistung sinkt, obwohl die Milchinhaltsstoffe auf hohem Niveau liegen. Offenbar „melkt“ die neue Maissilage nicht so gut wie die alte, es fehlen oftmals 2 Liter Milch pro Kuh und Tag.

Futterumstellungen sind immer risikobehaftet, vermeiden Sie aber unbedingt diese Fehler:

  1. Oft muss der neue Silostock geöffnet und direkt am nächsten Morgen verfüttert werden, weil der Futterverbrauch unterschätzt wurde. Für die Pansenmikroben ändert sich das Futter bereits dann erheblich, auch wenn nur die neue Maissilage die alte ablöst.
  2. In vielen Betrieben erfolgt die Futterumstellung innerhalb von zwei oder drei Tagen. Auch das ist für viele Herden eine große Herausforderung, besonders dann, wenn sich die Silagen im Energie-, Protein- oder insgesamt im Nährstoffgehalt stark unterscheiden.
  3. Immer wieder stellen wir fest, dass bei der Futterumstellung zu viele Parameter auf einmal geändert werden. Dabei wird nicht nur eine Silage ausgetauscht, sondern gleichzeitig auch noch eine neue Kraftfutterkomponente ausprobiert. Am Ende können die Änderungen nicht mehr bewertet werden.
  4. Häufig ist ungeklärt, welche Person die Auswirkungen der Futterumstellung verfolgt. Wer überwacht die Trockenmasseaufnahme, beobachtet das Kotbild, analysiert die Schüttelbox-Daten und überprüft, welche Änderungen in der Beladereihenfolge vorgenommen werden müssen?
  5. Tägliche Wechsel der Fütterer erschweren es zudem, den Übergang in der Futterumstellung langsam und schonend für die Tiere durchzuführen. Bleibt es bei einer Person, können sich die Pansenmikroben besser anzupassen.

Nicht vergessen: die Futteraufnahme sollte stabil bleiben, ebenso sollen das Kotbild und die Milchinhaltsstoffe nicht stark schwanken. Erfolge lassen sich aber nur wiederholen, wenn Sie Ihre Vorgehensweise dokumentieren und auswerten.

Uwe Weddige

Foto: Lars Meyer

5 11, 2024

Heilmethode für Kühe: Pansen drenchen

2024-11-05T05:58:46+00:005. November 2024|

Das Drenchen von Kühen hat ihren Ursprung in der Volksmedizin. Dabei wird eine Flüssigkeit, oft eine medizinische Lösung, direkt in den Magen der Rinder eingebracht. Diese Methode ist sowohl in traditionellen als auch in modernen Tierhaltungen zu finden.

Neben der Behandlung von Krankheiten, wie z.B. Magen-Darm-Beschwerden wird das Drenchen heute auch zur Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminen und Mineralstoffen eingesetzt.

So spielen Drenchs mit Calciumzusätzen in der Milchfiebervorbeuge eine Rolle. Aber auch Substanzen zur Unterstützung der Entgiftung nach E. coli-Mastitiden können rasch und effektiv verabreicht werden. Direkt nach der Geburt führt das Drenchen zu einer raschen Pansenfüllung und wirkt dadurch Labmagenverlagerungen entgegen. Auch die zusätzliche Energiezufuhr und Anregung des Appetits bei Ketosen, verminderter Futteraufnahme oder nach Operationen sind wichtige Indikationen zum Drenchen.

Zusammengefasst bietet das Drenchen zahlreiche Vorteile, die es zu einer wertvollen Methode in der Behandlung von Kühen macht. Seit der Einführung verbesserter Verfahren nimmt es eine bedeutende Rolle in der Vorbeuge und Behandlung von Rindern ein.

Uwe Weddige

Foto: KFM

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