Futterreste minimieren?
Die Fütterung von Milchkühen wird stetig teurer. Neben kostspieligen Kraftfutter-Komponenten ist vor allem das Grundfutter ein wachsender Kostenfaktor.
Das ist ein gewichtiger Grund, Futterreste wirtschaftlich zu betrachten. Es bleibt aber dabei: Kühe sind 24 Stunden täglich mit einer gleichbleibenden und hochwertigen Ration satt zu füttern. Ganztägige Verfügbarkeit und höhere Milchleistung sprechen für viel Futterreste. Aber wie viel Überschuss lohnt sich wirklich?
3 bis 7 % Futterüberschuss sind notwendig, allein weil die tägliche Futteraufnahme schwankt. Restmengen und Futterselektion sollten wöchentlich erfasst werden.
8 Tipps für geringe Futterreste:
- An einer hohen Grundfutterqualität geht kein Weg vorbei! Bei mangelhaften Qualitäten und wenig Futterresten fressen die Kühe zu viel Abfall.
- Eine gleichmäßig verteilte und nicht selektierbare Ration sollte täglich zur gleichen Uhrzeit gefüttert werden. Bewährt hat sich die Futtervorlage spätestens eine Stunde vor dem abendlichen Melken. Dadurch fressen nahezu alle Kühe intensiv vor dem Melken und stehen anschließend satt im Wartehof.
- Wichtig sind stündliches Vorschieben und ggf. früheres Füttern. Verspätetes Füttern kostet schnell 1 kg TM-Aufnahme.
- Ist ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 gegeben, sind 3 % Futterrest in der Regel ausreichend.
- Die Kühe müssen immer satt sein und bequem liegen.
- Regelmäßige Kontrolle von Kühen und Fütterung! Besonders Fresh-Cow-Management, Futteraufnahme, Restfutter, Selektion, TM-Gehalt, Kot etc.
- Die Kombination aus wenig Futterrest und frisch gemischter TMR lockt fast alle Kühe bei frischer Fütterung an den Futtertisch. Auch nach dem Melken gehen fast alle noch einmal zum Fressen.
- Wird nachmittags statt morgens gefüttert, kann man die Futtervorlage über den Tag besser kontrollieren, spontaner füttern und muss nachts nicht vorschieben.
Uwe Weddige
Foto: Hier sollte zeitnah gefüttert werden! © KFM