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2 05, 2025

Futterreste minimieren?

2025-05-02T11:59:10+01:002. Mai 2025|

Die Fütterung von Milchkühen wird stetig teurer. Neben kostspieligen Kraftfutter-Komponenten ist vor allem das Grundfutter ein wachsender Kostenfaktor.

Das ist ein gewichtiger Grund, Futterreste wirtschaftlich zu betrachten. Es bleibt aber dabei:  Kühe sind 24 Stunden täglich mit einer gleichbleibenden und hochwertigen Ration satt zu füttern. Ganztägige Verfügbarkeit und höhere Milchleistung sprechen für viel Futterreste. Aber wie viel Überschuss lohnt sich wirklich?

3 bis 7 % Futterüberschuss sind notwendig, allein weil die tägliche Futteraufnahme schwankt. Restmengen und Futterselektion sollten wöchentlich erfasst werden.

8 Tipps für geringe Futterreste:

  1. An einer hohen Grundfutterqualität geht kein Weg vorbei! Bei mangelhaften Qualitäten und wenig Futterresten fressen die Kühe zu viel Abfall.
  2. Eine gleichmäßig verteilte und nicht selektierbare Ration sollte täglich zur gleichen Uhrzeit gefüttert werden. Bewährt hat sich die Futtervorlage spätestens eine Stunde vor dem abendlichen Melken. Dadurch fressen nahezu alle Kühe intensiv vor dem Melken und stehen anschließend satt im Wartehof.
  3. Wichtig sind stündliches Vorschieben und ggf. früheres Füttern. Verspätetes Füttern kostet schnell 1 kg TM-Aufnahme.
  4. Ist ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 gegeben, sind 3 % Futterrest in der Regel ausreichend.
  5. Die Kühe müssen immer satt sein und bequem liegen.
  6. Regelmäßige Kontrolle von Kühen und Fütterung! Besonders Fresh-Cow-Management, Futteraufnahme, Restfutter, Selektion, TM-Gehalt, Kot etc.
  7. Die Kombination aus wenig Futterrest und frisch gemischter TMR lockt fast alle Kühe bei frischer Fütterung an den Futtertisch. Auch nach dem Melken gehen fast alle noch einmal zum Fressen.
  8. Wird nachmittags statt morgens gefüttert, kann man die Futtervorlage über den Tag besser kontrollieren, spontaner füttern und muss nachts nicht vorschieben.

Uwe Weddige

Foto: Hier sollte zeitnah gefüttert werden! © KFM

29 04, 2025

Hohe Zellzahlen? Was ist zu tun?

2025-04-29T07:20:46+01:0029. April 2025|

Die somatische Zellzahl gilt als der Indikator für die Eutergesundheit von Milchkühen. Somatische Zellen werden bei Entzündungsprozessen vermehrt gebildet und in die Milch abgegeben. Kühe mit einem Zellgehalt von < 100.000 Zellen/ml Milch gelten als eutergesund. Der Anteil von Kühen in der Herde mit einem Zellgehalt > 150.000 Zellen/ml Milch sollte 20 % nicht überschreiten.

Stressfaktoren wie verschmutzte Liegeboxen, Hitze, Klauenerkrankungen oder Rangkämpfe belasten die körpereigene Abwehr. Aber auch der Einfluss der Fütterung auf die Zellzahl wird häufig unterschätzt: mangelhafte Silagen begünstigen hohe Zellzahlen. Ein regelmäßiges Silocontrolling ist im Hinblick auf die Herdengesundheit unverzichtbar!

Hier eine kurze Checkliste für niedrige Zellzahlen und mehr Tierwohl:

  • Luftqualität im Stall kontrollieren (Achtung: keine Zugluft)
  • Hitzestress vermeiden (Kühlung durch Luft und Wasser)
  • Trittsicherheit & Klauengesundheit
  • Überbelegung vermeiden
  • Melktechnik und Melkroutine regelmäßig überprüfen
  • Qualität und Verfügbarkeit der Rationskomponenten prüfen

Oft sind mangelhafte Silagen die Ursache für hohe Zellzahlen! Mit der Ernte des Grundfutters wird der Grundstein für eine erfolgreiche Rationsgestaltung des kommenden Jahres gelegt. Die Qualität des Erntegutes nimmt somit direkt Einfluss auf die Tiergesundheit sowie auf die Qualität und Quantität der Milchproduktion. Aber auch nach der Ernte kann es Erwärmungen im Silostock und auf dem Futtertisch kommen. Diese führen besonders im Sommer zum Verderb des Futters und damit zur Abnahme der Schmackhaftigkeit. Mit der Verfütterung dieser Partien sinkt die Futteraufnahme. In der Folge kommt zu klassischen Stoffwechselstörungen wie Ketosen, Acidosen oder Gebärparesen.

Sie sind an einem Silocontrolling interessiert? Dann sprechen Sie uns an unter +7 775 499 9411 (Bakdaulet Tursynbay).

Uwe Weddige

Foto: Ohne saubere Anschnittflächen gibt es keine gesunden Futterkomponenten! © KFM

24 04, 2025

Ventilatoren im Kuhstall reinigen

2025-04-24T02:42:43+01:0024. April 2025|

Ventilatoren verschmutzen durch Staub und Luftfeuchtigkeit. Werden sie nicht gereinigt, entwickelt sich der Stromverbrauch bei verschmutzten Geräten unerwartet schnell. Eine Staubauflage von 3 mm kann die Leistung bei gleichem oder sogar erhöhtem Energieverbrauch um bis zu 30 % reduzieren. Zudem besteht das Risiko, dass Motoren durch eine Staubauflage schneller erhitzen, was ihre Lebensdauer verringert.

Zur Reinigung von Flügelblättern und Schutzgittern sollte die Stromversorgung der Ventilatoren stets komplett getrennt sein! Egal ob bei einer trockenen oder nassen Reinigung.

Bei leichter Verschmutzung – wenn man die Ventilatoren im Kuhstall entsprechend der Herstellerempfehlungen monatlich reinigt, gelingt die Reinigung trocken und sehr einfach und schnell! Am besten eignet sich eine weiche Bürste in Kombination mit einem Kompressor. Bei mittlerer Verschmutzung können leichte Verkrustungen mit einem Kunststoffschaber abgeschabt und alle Teile mit einem feuchten Putztuch abgewischt werden. Von einer Reinigung der Flügelblätter mit einem Hochdruckreiniger wird dringend abgeraten, denn sie kann eine Unwucht nach sich ziehen, das Gerät läuft nicht mehr rund und es kann Wasser in den Motor eindringen.

Fest steht: je seltener die Ventilatoren gereinigt werden, desto aufwendiger wird die Reinigung.

Lesen Sie auch dazu unser kostenloses KFM-Merkblatt über „Axialventiloren“.

Uwe Weddige

Foto: Hier war die Reinigung schon lange überfällig © KFM

22 04, 2025

Laktosefreie Milch? Wie geht das?

2025-04-22T02:29:53+01:0022. April 2025|

Etwa 75% der Weltbevölkerung leiden unter Laktoseintoleranz. Ein Teil der Betroffenen möchte trotzdem Milch trinken und benötigt laktosefreie Milchprodukte. Aber wie werden diese eigentlich hergestellt?

Um aus normaler Kuhmilch laktosefreie Milch zu machen, gibt es zwei Verfahren:

Das erste nennt sich „Enzymatische Hydrolyse“. Dabei wird der Milch ein Milchzucker spaltendes Enzym zugefügt, welches die Laktose in zwei Einzelzucker aufteilt.

Das zweite Verfahren nennt sich „Good Day Verfahren“. Hierbei handelt es sich um ein von einer Schweizer Molkerei patentiertes Verfahren, bei dem der normalen Kuhmilch der gesamte Milchzucker zunächst entzogen, dann aufgespalten und anschließend teilweise wieder zurückgeführt wird. Daher schmeckt die Milch nach diesem Verfahren auch weniger süß als andere laktosefreie Milchprodukte.

Wieso ist nun aber die laktosefreie Milch süßer als normale Kuhmilch? Bei der Spaltung des Milchzuckers wird der Zweifachzucker Laktose in Glucose und Galaktose aufgeteilt. Dies geschieht durch ein Enzym, das wie eine Schere fungiert und die Laktose in die beiden Zuckerarten trennt. Nach dieser Aufteilung enthält die Milch zwar immer noch gleich viel Zucker wie vorher, die Anzahl einzelner Zuckerbestandteile hat sich aber verdoppelt.

Erschienen bei Swissmilk News, bearbeitet durch Uwe Weddige

Foto © Weddige

17 04, 2025

Mineralfutter muss ankommen!

2025-04-17T08:27:35+01:0017. April 2025|

Für eine Fütterung von Mineralfutter über die TMR ist eine gleichmäßige Verteilung wichtig. Außerdem muss ausreichend Feuchtigkeit vorhanden sein, damit die Futterpartikel aneinanderhaften und nicht selektierbar sind.

Die Einmischung des teuren Mineralfutters ist wegen der geringen Mengen oft eine Herausforderung. Lesen Sie daher unsere Tipps zum Fütterungsmanagement:

  • Lagerung: Mineralfutter ist hygroskopisch, es sollte unbedingt trocken gelagert werden. Dabei ist Sackware empfehlenswert, Bigbags eignen sich nur für größere Betriebe.
  • Genau arbeiten: am einfachsten gibt man das Mineralfutter auf eine Schaufel Maissilage und füllt beides gemeinsam in den Mischwagen. Bewährt haben sich Mineralfuttersäcke in passender Größe, sodass ganze Säcke ausgeschüttet werden können.
  • Trockensteher: oft verursachen ungeeignete Mineralfutter Milchfieber. Eine genaue Berechnung (DCAB) und Dosierung ist hier unumgänglich! Bei gehäuften Problemen sollte die Trockensteher-Ration auf DCAB, Kali und Calcium untersucht werden.

Typische Fehler bei der Mineralgabe sind eine unzureichende Mischgenauigkeit, Futterselektion, fehlerhafte Rationsberechnungen oder fehlende Analysen der Grobfutter. Eine Überprüfung der tatsächlichen Mineralversorgung sollte routinemäßig erfolgen und nicht erst, wenn sich Probleme einstellen.

Uwe Weddige

Foto: Mischwagen mit Mineralfutter auf dem Grobfutter © KFM

15 04, 2025

Kälber: Wasser ab dem 1. Tag

2025-04-15T10:55:19+01:0015. April 2025|

Kälber in der Tränkephase können ihren Flüssigkeitsbedarf nicht allein über die Milch decken. Das gilt sowohl für restriktiven Milchtränke, wie auch bei der ad libitum Fütterung. Sie benötigen zusätzliches Wasser für die Entwicklung von Pansen und Darm.

Kälber trinken in den ersten 16 Lebenstagen durchschnittlich 0,75 Liter/Tag. Diese Tiere erreichen im Vergleich zu Kälbern, die in diesem Zeitraum kein Wasser bekommen, eine höhere Milchaufnahme pro Tag und tendenziell höhere Körpergewichte. Zudem erreichen sie bis zum Absetzen größere Hüfthöhen und Körperlängen sowie eine bessere Faserverdaulichkeit und Futterverwertung. Bei gleicher Verbrauchsmenge von Kälberstarter erzielen sie im Alter von fünf Monaten ein um 13 kg höheres Körpergewicht.

Entscheidend für die positive Wirkung des Wassers auf die Verdauungsorgane ist nicht nur das Angebot ab Tag eins: die Kälber müssen das Wasser frei aus einem Eimer oder einer Schale trinken. Anders als die am Nuckel getrunkene Milch, die durch den Schlundrinnenreflex am Pansen vorbei in den Labmagen fließt, soll das Wasser in den Pansen gelangen. Dazu ist es wichtig, dass Kälber mit abgesenktem Kopf aus einer Schale oder einem Eimer trinken. Dort bildet das Wasser die Grundlage für die Vermehrung der Mikroorganismen.

Wir empfehlen, Kälbern ab dem ersten Lebenstag täglich Wasser zur freien Aufnahme zu geben. Das kommt ihren Bedürfnissen nach und fördert ihre Entwicklung. Nach unseren Erfahrungen ist der positive Effekt bei einem überschaubaren Arbeitsaufwand deutlich messbar. Lesen Sie dazu auch unser kostenfreies KFM-Merkblatt „Tränkepläne“.

Uwe Weddige

Foto: Kalb mit Nuckeleimer für Milch, Müsli in der Schale und Wasser im Eimer © Weddige

11 04, 2025

Stimmt die Trockenmasse?

2025-04-10T06:09:26+01:0011. April 2025|

In der Rationsberechnung werden genaue Werte zu Grunde gelegt, dabei schwankt die tatsächliche Trockenmasse im Silo ständig. Auch Umwelteinflüsse verändern die Werte: bei Regen fällt der Trockenmassegehalt, in der Folge sinkt die gefütterte Menge und damit die Milchleistung. Hohe Temperaturen dagegen führen zu höhere Trockenmassegehalten, in diesem Moment beginnen Kühe oftmals die Ration zu selektieren.

Nur mit aktuellen Daten können Sie die Trockenmassewerte mit den Rechenwerten abgleichen. Wir empfehlen eine wöchentliche Messung. Dafür benötigen Sie jedoch eine einfache und zu verlässige Messmethode. Spezielle Futtertrockner liefern in Kombination mit einer genauen Waage bereits innerhalb von 30 Minuten genaue Ergebnisse.

Anzustreben sind 38 bis 42 % TM in der TMR. Beachten Sie aber, dass das Futter besonders bei einmaliger Fütterung im Sommer stark nachtrocknet. Aber: sehr feuchte Rationen verderben bei höheren Temperaturen sehr schnell.

Ist die TM zu hoch, können Sie Wasser hinzufügen. Oft sind 6 bis 8 Liter Wasser pro Kuh notwendig, um die Futterselektion einzugrenzen. Rationen mit geringen TM-Werten werden jedoch schlechter aufgenommen, Kühe mögen kein matschiges Futter!

Erfolgreiche Betriebe kontrollieren wöchentlich die Trockensubstanzen ihrer Rationen. Nur wenn diese Werte bekannt sind, können die Misch- und Zuteilungsprotokolle angepasst werden. Lesen Sie dazu unsere Checkliste „Fütterung laktierender Kühe“ und unser Merkblatt „Futteraufnahme bei Milchkühen steigern“.

Gerne zeigen wir Ihnen, wie Sie ein professionelles Fütterungsmonitoring in Ihrem Betrieb etablieren.

Uwe Weddige

Foto: Diese beiden Trockner sind besonders geeignet. © KFM

8 04, 2025

Kälber: Besaugen verhindern

2025-04-08T07:45:38+01:008. April 2025|

In vielen Beständen besaugen sich Kälber intensiv an der Euterregion, am Hodensack, am Nabel, am Maul, an den Ohren oder am Schwanz. Bei Kälbern in der Mutterkuhhaltung lässt sich das nicht beobachten.

Saugende Tiere leiden dabei oftmals an Verdauungsstörungen, bei den besaugten weiblichen Kälbern können Zitzenverletzungen zum späteren Ausfall von einzelnen Eutervierteln führen. In betroffenen Beständen ist das gegenseitige Besaugen oft auch bei Färsen und jungen Kühe zu beobachten.

Tritt das Besaugen gleich nach der Tränkung auf, ist das nicht gestillten Hungergefühl der Grund. Mit längeren Trinkzeiten am Nuckeleimer und höheren Milchmengen lässt diese häufig auftretende Verhaltensauffälligkeit nach. Als sehr wirksam hat sich eine zusätzliche Gabe von Traubenzucker in die Milch zur Anhebung des Blutzuckerspiegelsehoben und des Sättigungsgefühls erwiesen. Bereits 2 Gramm Traubenzucker pro Liter Tränke sind ausreichend.

Die Ursachen für das Besaugen außerhalb der Tränkezeit sind dagegen wohl eher in der Haltungsumwelt der Kälber zu suchen. Eine Vielzahl von Tipps lesen Sie in dem kostenlosen KFM-Merkblatt „Besaugen“.

Immer wieder sieht man auch erwachsene Tiere mit speziellen Nasenringen, die das Besaugen unmöglich machen sollen. Oftmals lassen sich jedoch sehr geschickte Tiere beobachten, denen es gelingt, die Wirkung der Saugentwöhner zu umgehen.

Uwe Weddige

Foto: Hungrige Kälber besaugen sich häufiger als satte Tiere © KFM

4 04, 2025

Mastertrainer auf Erfolgskurs

2025-04-04T11:33:56+01:004. April 2025|

Die ersten Absolventen der Ausbildung zum Master-Trainer starten durch. „Im Rahmen des KFM-Projektes erlernten wir moderne Technologien der Milchviehhaltung und der Automatisierung von Melkprozessen sowie Methoden zur Verbesserung der Milchqualität und der Fütterung“, erläutert Yernur, der gemeinsam mit seinen drei Kollegen auch an praktischen Schulungen in Deutschland teilnahm.

Der junge Spezialist stammt aus dem Dorf Zhambyl im Bezirk Maktaaral im Oblast Turkestan. Dort wuchs er in einer Bauernfamilie auf und verstand von klein auf, dass die Arbeit auf dem Land nicht nur ein Geschäft ist, sondern große Verantwortung mit sich bringt und viel Hingabe erfordert. Nach einer Fachausbildung am Agrarcollege Maktaaral studierte er an der Kasachischen Nationalen Agrar-Universität in Almaty Zootechnik/Tierhaltung. In den führenden Milchviehbetrieben Kasachstans eignete er sich umfangreiches Praxiswissen an.

Heute arbeitet Yernur Zhussip als Senior Master-Trainer und Berater für Milchproduktion im Ausbildungszentrum UNPZ bei Bayserke-Agro. In dieser Funktion engagiert er sich für die berufliche Entwicklung von Fachkräften in der Branche, führt Schulungen durch und berät Landwirte in Fragen staatlicher Subventionen. Yernur ist spezialisiert auf das effektive Management der Milchviehzucht, darüber hinaus befasst er sich mit der Aufbereitung von Qualitätsfutter, der Reproduktion von Milchviehherden, der Ausbildung von Milchviehhaltern und Bildung effizienter Teams. Sein besonderes Interesse gilt der Verbesserung der Milchqualität durch Förderung der Tiergesundheit.

Uwe Weddige

Foto: Yernur Zhussip © KFM

1 04, 2025

Gallensteine sind gefragt!

2025-04-01T04:35:10+01:001. April 2025|

Rindergallensteine kommen in der traditionellen chinesischen Medizin zum Einsatz. Eine aberwitzige Nachfrage lässt ihren Wert steigen. Gefragt sind einfache bräunlich-orange Steine, die festen, kristallisierten Abfallprodukte der Gallenflüssigkeit.

Diese gelten als Pulver und zuweilen mit weiteren Zutaten wie gemahlenem Büffelhorn und arsenhaltigen Edelsteinen vermischt als wirksame alternative Heilmittel für die Folgen von Schlaganfällen, Blutgerinnseln und auch gegen Infektionen. Ein Großteil der Nachfrage kommt aus China, Abnehmer gibt es aber auch in Japan, Taiwan und Südkorea. Eine Wirksamkeit wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen.

Der Preis, den man auf dem Markt dafür erhält, ist trotzdem spektakulär, denn die Steine sind mehr als doppelt so viel wert wie Gold – besonders die makellos aussehenden, kastanienbraunen Exemplare.

Hauptlieferant der Rindergallensteine ist Brasilien mit einer „Jahresproduktion“ von 2.000 Kilogramm. Weitere Exporteure sind Australien, Kolumbien und Paraguay. In diesen Ländern gibt es viel Weidehaltung und die Tiere werden später geschlachtet, beides begünstigt die Entwicklung von Gallensteinen.

Quelle: The Wall Street Journal, gekürzt von Uwe Weddige

Foto: Viele ältere Rinder tragen Gallensteine in sich © KFM

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