Ein Melkdurchgang dauert in Abhängigkeit von Größe und Ausrüstung des Melkstandes zwischen 12 – 15 Minuten pro Seite. Analog sind sechs Durchgänge pro Stunde im Karussell möglich. Falls der Prozess länger dauert, liegt es an langsam melkenden Kühen oder an den vor- und nachbereitenden Arbeiten.
- Ansetzen des Melkzeugs: Zwischen der ersten Berührung des Euters und dem Ansetzen des Melkzeugs sollten 60 – 90 Sekunden liegen. Zu kurze oder zu lange Anrüstzeiten führen zu Blindmelken, was die Zitzen belastet.
- Reihenfolge der Arbeitsschritte: Automatische Reinigungsbürsten können helfen, ersetzen jedoch nicht das manuelle Beurteilen des Vorgemelks.
- Hygiene und Schutzmaßnahmen: Melkhandschuhe schützen vor Keimen! Euter sollten mit Einwegtüchern oder gründlich gewaschenen Lappen gereinigt werden. Für jede Kühe wird ein frischer Lappen benötigt!
- Vordippen und Zwischendesinfektion: Vordippen bei schmutzigen Zitzen kann Infektionen reduzieren. Eine Zwischendesinfektion mit Peressigsäure hilft gegen kuhassoziierte Erreger.
- Technisches Unterstützen: Automatische Vorstimulation und Melktechnik-Checks straffen den Melkprozess und gestalten ihn effizienter.
- Schulungen der Melker: Regelmäßige Schulungen helfen, die Prozesse zu optimieren und Probleme frühzeitig zu erkennen.
Mehr über eine gute Melkroutine erfahren Sie in den KFM-Merkblättern und Checklisten „Checkliste Melkprozess“, „Merkblatt Californiatest“, „Checkliste Eutergesundheit“, „Checkliste saubere Euter“ und „Merkblatt Zitzen dippen“.
Uwe Weddige
Foto: Drehende Bürsten reinigen die Zitzen mit Hilfe einer Reinigungslösung. Im Anschluss trocknet das Gerät die Zitzen. © Weddige