Mit jedem Schritt erhalten die Klauen einen angemessenen Abrieb und das Einsinken in den weichen Boden entlastet die Klauen – aber eben nur auf der Weide. Im Stall gehen die Rinder dagegen auf hartem Betonboden oder in manchen Ställen auch auf weichem Gummi. Beim Auftreten werden zuerst der Ballen und dann die Aussenklaue belastet, die Innenklaue folgt zeitversetzt nach. Auf hartem Boden kann die Klaue nicht einsinken. „Die Klauenspitze wird weniger abgenutzt und immer länger, vor allem die hinteren Aussenklauen werden durch den übermäßigen Druckreiz immer höher“, erklärt Holger Plowka.

Der Klauenexperte aus Fehrow in Deutschland trainierte kürzlich geübte und ungeübte Klauenpfleger aus der Region Akmola auf dem Betrieb Endala bei Manshuk. Nach Abschluss des 3-tägigen Trainings konnten 4 Teilnehmerinnen und 9 Teilnehmer das begehrte Klauenpfleger-Zertifikat entgegennehmen.

„Die meisten Klauenprobleme sehe ich auf Betrieben mit schlechten Liegeboxen“, berichtet der deutsche Experte aus seinen Erfahrungen. Haben die Kühe nur wenig Platz zum Aufstehen, Abliegen und Liegen oder sind die Liegeboxen hart, nass und verschmutzt, desto mehr stehen die Tiere. „Aber Stehen ist Gift für die Klauen“, hält Plowka fest, „ebenso auch verschmutzte und nasse Laufbereiche, durch zu lange Arbeitspausen des Mistschiebers“.

Uwe Weddige

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