Neubauten für 600 und mehr Milchkühe sind in Kasachstan an der Tagesordnung. Im Zusammenhang mit den Stallplanungen ist immer wieder die Frage nach der Ausführung des Fressgitters zu beantworten.
Zunächst sind Selbstfang-Fressgitter im Vergleich zum einfachen Nackenrohr erst einmal deutlich teurer. Selbstfang-Fressgitter können zudem das Fressverhalten behindern, besonders wenn sie zu hoch oder zu niedrig montiert werden. Dagegen lassen sich Kühe im Fressbereich fixieren, das kann z.B. bei Bestandsimpfungen sehr sinnvoll sein. Zudem entfällt das oft sichtbare Verdrängen und Mobbing, besonders von Färsen.
Als unverzichtbar gelten Selbstfangfressgitter im Selektions- und Behandlungsbereich. Auch in Strohgruppen sind stets einige Fressplätze zur sicheren Fixierung von Tieren mit Selbstfanggittern auszurüsten.
Auch wenn zunächst keine Selbstfanggitter eingebaut werden, sollten die notwendigen Pfosten bereits in der Bauphase einbetoniert werden. In Hochleistungs- und Fresh-Cow-Gruppen fallen häufiger Kontrollen und Behandlungen an. Hier sind Selbstfanggitter besonders sinnvoll. Bei Kühen in der späten Laktation und bei Frühtrockenstehern kann man dagegen am ehesten auf Selbstfang-Fressgitter verzichten.
Auf die richtigen Maße achten (Grafik): Die Höhe des Nackenriegelrohres lässt sich ganz leicht mit der Formel: 0,9 x die durchschnittliche Widerristhöhe der Tiere, berechnen.
Noch entscheidender als die Fressplatzgestaltung ist für eine hohe Futteraufnahme, dass immer Futter vorliegt und dieses nicht selektierbar ist. Ansonsten nimmt das Konkurrenzverhalten am Futtertisch deutlich zu und jede Kuh frisst eine andere Ration.
Uwe Weddige
Grafik: © KFM 2024