Lahmheiten: maschinell erkennen
Die effiziente frühzeitige Erkennung von Lahmheiten ist entscheidend für die Erhaltung der Gesundheit, des Wohlbefindens und der Produktivität von Milchkühen.
In einer Studie testete die Universität Liverpool kürzlich den Einsatz eines 2-dimensionalen Kamerasystems für die Echtzeit-Erkennung von Lahmheiten bei Rindern. Das vollautomatische Verfahren mit maschinellem Lernen ermöglicht Vorhersagen über den Mobilitätsgrad in Echtzeit. In elf kommerziellen Betrieben konnte das technische Verfahren auf Anhieb lahme Kühe und Kühe mit Fußverletzungen genauso gut erkennen, wie geschulte und erfahrene menschliche Beurteiler.
Bei Verwendung täglicher Mobilitätswerte, die über einen längeren Zeitraum erstellt wurden, nahm die Genauigkeit des Systems signifikant zu und übertraf den menschlichen Experten. Diese fortschrittliche technologische Anwendung hat das Potenzial, lahmende Kühe frühzeitig zu erkennen und hilft damit, Lahmheiten in Milchviehherden wirksam zu behandeln.
Quelle: https://doi.org/10.3168/jds.2024-25940
Solange das beschriebene Verfahren noch nicht allgemein zur Verfügung steht, unterstützt das KFM-Projekt Milcherzeuger mit Seminaren, Trainings und Schulungsunterlagen bei der Erkennung lahmer Tiere. Besonders unsere kostenlosen Checklisten „Klauenkalkulator“ und „Bewertung der Lahmheit von Kühen“ sowie das Merkblatt „Klauenpflege“ leisten dabei wertvolle Hilfe.
Uwe Weddige
Foto: Trotz technischer Unterstützung bei der Mobilitätskontrolle der Herde bleibt die Klauenpflege eine anspruchsvolle manuelle Tätigkeit für gut ausgebildete Fachkräfte © KFM