Viele Kühe entwickeln in den ersten 14 Tage nach der Kalbung infektiöse und metabolische Erkrankungen. Grund hierfür ist oftmals die drastische Umstellung im Stoffwechsel der Tiere von trockenstehend in die Laktation.
Um den Stress dieser Umstellung so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig, die Kühe optimal auf die Kalbung vorzubereiten. Hierzu ist das Trockenstehermanagement gründlich zu überprüfen. Auch Belegungsdichten, Trockenstehdauer und Fütterung sind dabei entscheidende Kontrollpunkte.
In den ersten 10 – 14 Tagen nach der Kalbung sollten alle Kühe täglich und systematisch kontrolliert werden. Die Beurteilung beginnt hierbei vorne am Tier, um Fressverhalten und Aufmerksamkeit (Ohren und Augen) zu prüfen. Anschließend sollte die Füllung der Hungergrube (Zeichen für Futteraufnahme), Kotbeschaffenheit, vaginaler Ausfluss, Ketose und Fieber überprüft werden. Das Zeitbudget pro Tier liegt dafür bei mindestens ein bis zwei Minuten. Für die Erkennung kranker Tiere ist diese Methode der Goldstandard, wenn sie durch geschultes Personal und mit der erforderlichen Sorgfalt und Dokumentation durchgeführt wird.
Uwe Weddige
Foto: KFM