Wir alle kennen die Situation, dass Jungkühe, die zum ersten Mal den Melkstand betreten, sehr unsicher und unruhig sind. Für die Tiere ist fast alles neu: Die Umgebung im Melkstand, unbekannte Geräusche, fremde Gerüche, die Anwesenheit des Melkers, das Berühren des Euters und schließlich das Ansetzen des Melkzeugs. All dies führt zu einem gewaltigen Stress für die Tiere. In der Folge lassen sie sich das Melkzeug nicht ansetzen oder der Milchfluss will sich nicht einstellen.
Hilfe verspricht das Einbringen von Luft in die Scheide der Kuh. Dies ist seit vielen Jahren bekannt als „Ferguson-Reflex“ bekannt, der den Milcheinschuss auslöst. Untersuchungen zeigen, dass allein durch das Aufpusten der Vagina im Vergleich zur Euterstimulation von Hand der Oxytocinspiegel im Blut sich versieben- bis verzehnfacht!
Das Aufpusten von Rindern kann dazu beitragen, den Einsatz von Hormonen zu senken und die Tiere auf eine sehr schonende und tierfreundliche Weise schmerzfrei ruhigzustellen.
Diese Methodik erleichtert alle Arbeiten am Rind, seien es lokale Behandlungen einer Euterentzündung, rektale Untersuchungen, Impfungen oder orale Eingaben von Medikamenten.
Verwendung findet ein ca. 30 cm langes Edelstahlrohr mit einem ca. 1,20 m langen Silikonschlauch und einem auswechselbaren Mundstück mit Rückschlagventil. Nach Einführen des Rohres in die Vagina (ca. 10 cm reichen), bläst man mit 2 Atemstößen ca. 4-5 Liter Luft ein und kann unmittelbar sehen, wie die ruhigstellende Wirkung eintritt.
Weitere Tipps zur Thematik lesen Sie im KFM-Merkblatt „BlowFixx“
Uwe Weddige
Foto: BoviTools