Laufställe bieten Kühen viel Bewegungsfreiheit, aber es besteht auch eine größere Verletzungsgefahr für die Tierpfleger sowie für die Tiere selbst. Eine praktikable und übliche Methode ist daher die Enthornung.

Es wird empfohlen, diese Maßnahme in den ersten 14 Lebenstagen mit Hilfe von Brenneisen durchzuführen. In diesem Alter sind die Hornknospen noch relativ klein und die Kontrolle der Tiere ist leichter durchführbar. Nur wenn keine Verbindungen wie kleine Häutchen zwischen der Hornknospe und dem umliegenden Gewebe mehr bestehen, wird das Hornwachstum erfolgreich verhindert.

In Deutschland ist eine vorherige Sedierung der Kälber verpflichtend, in Kasachstan wird sie empfohlen!

Nach umfangreichen eigenen Tests erfüllen akku- und 220 V-Geräte die Ansprüche an eine einfache Handhabung mit dem Ergebnis einer einwandfreien Verödung der Hornanlagen besonders gut. Gasbetriebenen Geräte lieferten ebenfalls gute Ergebnisse, jedoch muss unbedingt sichergestellt werden, dass passende Gaskartuschen jederzeit verfügbar sind. Heißluftföne erreichen nach Erfahrungen des KFM-Teams bei geringen Außentemperaturen nicht immer eine ausreichende Brenntemperatur. Dadurch dauert der Brennvorhang zu lange, was zur übermäßigen Erwärmung der Hornumgebung und damit zur Gewebeschädigung führen kann.

Praktische Übungen zur Kälberenthornung wird das KFM-Team ab März 2024 im Kompetenzzentrum für Milcherzeugung bei Bayserke-Agro anbieten.

Eine Arbeitsanleitung finden Sie im KFM-Merkblatt „Kälber enthornen“.

Uwe Weddige

Foto: KFM