Eutergesundheit als Schlüsselfaktor

Melken macht Spaß – aber nur, wenn die Eutergesundheit stimmt. Aber was steht im Vordergrund, wie bleiben Euter gesund und welche Maßnahmen sind unerlässlich?

Die Erhaltung der Eutergesundheit bei Kühen ist schon fast ein Hobby von Dr. Mark Holsteg. Der Tierarzt berät seit mehr als 15 Jahren milcherzeugende Betriebe. „Euterkranke Kühe geben weniger Milch, die Nutzungsdauer und somit die Lebensleistung verringert sich“, an dieser Aussage ließ der deutsche Fachtierarzt keinen Zweifel aufkommen.

Während seiner Beratungsreise zu Betrieben im nördlichen Kasachstan erläuterte er, wie wichtig die Einhaltung eine strenge Melkhygiene ist und er forderte die Melkerinnen auf: “reinigen Sie die Zitzen vor dem Melken gründlich und dippen Sie nach dem Melken“. Aber oftmals musste er auch feststellen, dass es an einer regelmäßigen Wartung der Melkanlagen mangelt. „Überprüfen Sie Ihre Melktechnik wie Melktakt, Melkvakuum und Reinigungseinstellung kontinuierlich und wechseln Sie die Zitzengummis, wenn die angegebenen Betriebsstunden erreicht sind“, riet er den Betriebsleitern.

Wichtige Hinweise gab der Experte zum Melkmanagement: „trennen Sie Tiere mit Eutererkrankungen von der Herde und melken Sie diese stets als Letztes.“

Auch Verbesserungsmöglichkeiten in der Pflege der Liegeboxen sprach Dr. Holsteg an: „streuen und reinigen Sie die Boxen täglich. Verwenden Sie geeignetes Streumaterial und desinfizieren Sie die Boxen regemäßig mit Kalk“. Wenn möglich, sollten sich die Kühe nicht sofort nach dem Melken hinlegen. Durch den dann noch unverschlossenen Strichkanal können Keime leicht in das Euter eindringen, begründete er diesen Tipp. Außerdem wies er auf die Rolle von Fütterung und Stallklima hin: „sorgen Sie für eine optimale Versorgung mit Mineral- und Zusatzstoffen und kümmern Sie sich besonders in der warmen Jahreszeit um frische Luft im Stall.“

Die Nachfrage nach Schulungen und Trainings ist ungebrochen. Das KFM-Team bietet daher neben den anderen Trainings zur Milcherzeugung in 2022 weitere Veranstaltungen zur Eutergesundheit an.

 

Uwe Weddige, Projektleiter