Wie lassen sich Schwachstellen der Tiergesundheit in der Herde finden und beseitigen? Wo sind die Ursachen und welche Tools helfen bei der Findung von Lösungen?

Aus ganz Kasachstan waren Zootechniker, Tierärzte und Agraringenieure aus staatlichen und privaten Forschungseinrichtungen ins Deutsche Agrarzentrum (DAZ) nach Chaglinka gekommen, um mit Dr. Mark Holsteg über Lösungen zur Stärkung der Rindergesundheit zu diskutieren.

Mit den Worten „neue Betriebe steigen in die Milcherzeugung ein, vorhandene Betriebe intensivieren ihre Produktion, aber viele klagen über Gesundheitsprobleme. Wir müssen etwas tun!“ begrüßte die Direktorin des DAZ Olessya Kobzeva den deutschen Experten und die Teilnehmer.

Gleich zu Beginn führten die Rinderfachleute rege Diskussionen zur Entstehung von Mastitiden und zur Einteilung der auslösenden bakteriellen Erreger. „Eine zufriedenstellende Eutergesundheit der Herde erreicht man vor allem durch die Senkung der Neuinfektionsrate und mit einem verkürzten Infektionsgeschehen,“ erläuterte dazu Dr. Holsteg.

Ohne Erkennung und Minderung von Risikofaktoren im Betrieb sei keine Schwachstellenanalyse denkbar, so der Fachtierarzt. Außerdem sei eine erregerspezifische Behandlungsstrategie, die Merzung unheilbar kranker Kühe und die Senkung immunschwächender Einflüsse wichtig. „Aber auch die Kontrolle der Melkroutine und der Melktechnik sowie der Einsatz von Dippmitteln müssen unter die Lupe genommen werden“, ergänzte Dr. Holsteg, ebenfalls im Focus ständen die Faktoren Kuhkomfort und Hygiene. Die intensive Pflege der Liegeboxen und die entsprechend gute Sauberkeit der Kühe würden sich stets in der Eutergesundheit widerspiegeln.

Auch die Diskussionen zur Kälbergesundheit nahmen einen großen Raum während der Veranstaltung ein. „Tun Sie alles, um den Infektionen in den ersten Lebenswochen zu begegnen“, empfahl Dr. Holsteg, „nur gut betreute Kälber in bester hygienischer Umgebung haben die Chance, eine leistungsstarke Milchkuh zu werden.“

Uwe Weddige, KFM-Projektleiter