Für die „Kälbertage“ des Deutschen Agrarzentrums (DAZ) in Chaglinka hatten Ainagul Ayaganova und Uwe Weddige (KFM Projekt) gemeinsam mit der Direktorin des DAZ Olessya Kobzeva ein breites Themenfeld für die Teilnehmenden vorbereitet.
Ein gesunder Start ins Leben ist für Kälber die Grundlage, zu fitten, gesunden und leistungsstarken Kühen heranzuwachsen. Uwe Weddige ließ keinen Zweifel an dieser These und zeigte die Zusammenhänge von Aufzuchtleistung und der späteren Milchleistung der Kuh auf.
Bereits in der vorhergehenden Laktation wird der Grundstein für die Abkalbung gelegt. Ist die Kuh zu fett oder zu mager? Wie laufen Trockensteh- und Transitphase? Wurden alle Vorkehrungen für die Abkalbung getroffen? Ist die Abkalbebox geräumig, sauber und gut eingestreut? Wer ist für die regelmäßige Tierkontrolle zuständig? Welche Maßnahmen sind nach der Geburt zwingend notwendig? Die beiden KFM-Experten erläuterten einen ganzen Maßnahmenkatalog und ließen dazu keine Fragen offen.
„Ohne Kolostrum geht es nicht“, betonte Ainagul Ayaganova und erklärte auch den Umgang damit. Zudem beschrieb sie die Vor- und Nachteile der zur Verfügung stehenden Tränkesysteme mit Vollmilch, Milchaustauscher und angesäuerter Milch. Egal welches Verfahren gewählt wird, alle Kälber müssen frühzeitig mit Wasser, Müsli und Heu zugefüttert werden. Besonders die Versorgung mit Müsli oder anderen Mischungen führt häufig nicht zum gewünschten Erfolg. Eine Lösung kann eine trockene, über Wochen lagerfähige „Kälber-TMR“ sein. Uwe Weddige gab zahlreiche praktische Tipps zur Verwendung und Herstellung solcher Mischungen sowie zu den notwendigen Komponenten.
Viele Denkanstöße gab der Projektleiter auch zur Haltung der Kälber selbst. Egal ob Fragestellungen zu Iglus oder Boxen, zur Reinigung von Tränkeeimern oder zu Haltungsverfahren für ältere Kälber, Ainagul Ayaganova und Uwe Weddige erläuterten zahlreiche umsetzbare und erprobte Lösungen für eine erfolgreiche Kälberaufzucht.
Uwe Weddige