Nur mit wiederkäuergerechten Rationen lassen sich hohe Lebensleistungen erreichen. Bei Störungen kommt es immer wieder zu Pansenazidosen oder Ketosen. Diese sind häufig Wegbereiter für weitere Erkrankungen wie Klauenrehe und Fruchtbarkeitsprobleme.

Abduvosit Fayzulloev erläuterte während einer einwöchigen Rundreise zu mehreren Pilotbetrieben in den Regionen Akmola und Nord-Kasachstan wie gute Futtermischungen aussehen. Dazu überprüfte er diese gemeinsam mit Ainagul Ayaganova. Er verwendete dafür eine Schüttelbox, die mit ihren Sieben die Futterration in verschiedenen Partikellängen aufteilt.

„In vielen Silagen findet man deutlich zu große Partikellängen im Futter. Diese entstehen, wenn der Häcksler nicht richtig eingestellt ist“, so der international tätige Experte. Dies würde die Verdichtung der Silage behindern und führe damit oft zu mangelhaften Gärqualitäten. Außerdem begrenze das extrem grobe Material die Futteraufnahme der Kühe. Eine weitere Herausforderung sei das richtige Aufschließen der Mais- und Getreidekörner, erläuterte er außerdem. Alle Körner sollten komplett zerschlagen sein, damit die Kuh den vollen Stärkegehalt nutzen kann. In welchem Umfang die nicht aufgeschlossenen Maiskörner ungenutzt in der Güllegrube landen, demonstrierte der Experte mit Hilfe eines Kotsiebes.

„Ohne Mineralfutter geht es nicht“, erläuterte Abduvosit Fayzulloev. Weiter betonte er: „Salzlecksteine sind nicht geeignet, den Mineralbedarf einer Kuh zu decken. Besonders hinsichtlich der Calzium- und Phosphorversorgung sind in fast allen Betrieben große Defizite vorhanden.“

Das bestätigt auch Ainagul Ayaganova, die die Rationen gleich vor Ort mit dem PC-Programm HYBRIMIN® nachrechnete und optimierte. „Oft fehlen aber auch Protein- und Stärketräger, um ausgewogene Rationen zu erstellen,“ berichtet die stellvertretende Projektleiterin. Und sie ergänzt: „Für eine gesunde Herde mit guten Leistungen muss alles passen: gut siliertes Grundfutter mit passender Häcksellänge sollte immer durch Getreide und Soja- oder Rapsextraktionsschrot sowie Mineralfutter ergänzt werden.“

Uwe Weddige