Bauliche Fragen standen im Focus des KFM-Webinars mit Christiane Brandes und Sibylle Möcklinghoff-Wicke. Die beiden deutschen Expertinnen erläuterten auf eindrucksvolle Weise vor über 30 Teilnehmenden aktuelle Trends beim Bau von Milchviehställen.

Bevor ein Bauvorhaben in die Umsetzungsphase kommt, sind viele Aspekte zu betrachten und Vorbereitungen zu treffen. Sibylle Möcklinghoff-Wicke ging auf die Notwendigkeit und Entwicklung eines Masterplans als Grundlage jeder größeren baulichen Investition ein und riet dazu, schon vor Erstellung des Businessplans eine individuelle Machbarkeitsstudie anzufertigen.

„Heiße Sommer und kalte Winter“, unter dieser Überschrift betrachtete Christiane Brandes das „ABC des Kuhkomforts“. Die drei Buchstaben berücksichtigen die bedeutendsten Haltungsbereiche des Milchviehs, sie stehen für: A = Air (Luft), B = Bunk (Futtertisch) und C = Cow Comfort (Kuhkomfort).

Kühe mögen Bedingungen im Stall, die denen auf der Weide ähneln: Weich, trocken und gut belüftet. Je weicher die Liegefläche, desto länger liegt die Kuh. Außerdem soll das Futter stets vorhanden und gut erreichbar sein und an frischer Luft darf es nie mangeln. Der moderne Milchvieh-Stallbau orientiert sich an diesen natürlichen Bedürfnissen und Verhaltensmustern. Nur so fühlen sich Kühe und Jungtiere in allen Leistungsabschnitten wohl und erbringen hohe Leistungen.

Vor den Mitarbeitern der Agrarian Credit Corperation und den kasachischen Milcherzeugungsberatern betonte die Expertin, die den Begriff “Kuhkomfort“ in Europa bekannt gemacht hat: „Stallbau der Zukunft bedeutet eine stressarme Umwelt mit maximalem Kuhkomfort und gleichzeitig der Möglichkeit einer arbeitswirtschaftlich effizienten Bewirtschaftung der Herde“. Vor einigen Jahren war dieses Know-How noch neu, heute steckt es in jedem milchwirtschaftlichen Bauprojekt.