About Uwe Weddige

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2 07, 2024

Zuchtmanagement: wichtig für jede Herde

2024-07-02T05:32:41+01:002. Juli 2024|

Mehr als die Hälfte des Master-Trainer-Ausbildungsprogramms ist abgeschlossen und unsere künftigen Ausbilder verfügen bereits über moderne und wichtige Kenntnisse im Bereich der Milchproduktion. Die vergangene Woche knüpfte nahtlos an die vorangegangenen Seminare an, denn für eine zielgerichtete Zuchtarbeit muss der Betriebsleiter wissen, in welche Richtung er seine Herde entwickeln möchte und welche Ziele er verfolgt. Darüber hinaus wird diese Arbeit in Kasachstan subventioniert und kontrolliert.

Ein Milcherzeugungsberater sollte über ausreichende Kenntnisse in der Rinderzucht verfügen und in der Lage sein, in dieser Angelegenheit kompetente Ratschläge zu geben.

Die autorisierte Stelle für Zuchtarbeit in Kasachstan ist die Republikanische Kammer für Milch- und Mischviehrassen. Dessen Hauptexperte Askhat Chindaliev veranstaltete gemeinsam mit KFM ein Seminar zum Thema „Selektions- und Zuchtarbeit von Milchvieh“.

Vom 18. bis 20. Juni dieses Jahres brachte er den Teilnehmern am Forschungs- und Produktionszentrum „Baiserke-Agro“ die üblichen Rinderbewertungsmethoden wie Genom-, Index- und traditionelle Einstufung näher. Anschließend ging es in den Stall zum Training der Exterieur-Beurteilung von Erstkalbskühen (lineare Bewertung).

Ainagul Ayaganova

Foto: KFM

28 06, 2024

Kälberaufzucht im Blick

2024-06-28T12:29:59+01:0028. Juni 2024|

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

im letzten Newsletter berichteten wir umfassend über die Vor- und Nachteile verschiedener Tränketechniken und -verfahren für die Kälberaufzucht. Dazu passend beantworten wir in dieser Ausgabe viele Fragen zur die Fütterung der Kälber mit Kraft- und Grobfutter.

Sind „Powerfood“ und „Kälber-TMR“ nur eine Modeerscheinung oder bieten diese Mischungen eine wertvolle Hilfe in der Kälberaufzucht“, das ist der Schwerpunkt dieses Newsletters.

Lesen Sie auch unsere Reportage über die beeindruckende Kälberaufzucht einer besonders engagierten Betriebsleitern im äußersten Westen Deutschlands.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen unseres Newsletters.

Ihr KFM-Team

26 06, 2024

Melktechnik: nicht ohne regelmäßige Kontrolle

2024-06-26T09:09:05+01:0026. Juni 2024|

Melkarbeit und Melktechnik beeinflussen maßgeblich die Milchqualität und die Eutergesundheit. Nur mit regelmäßigen Kontrollen der Melkanlage können Mängel rechtzeitig erkannt und behoben werden.

Kürzlich besuchte Dr. Michael Hubal Bayserke Agro. Innerhalb eines einwöchigen Trainings schulte der Berater für Melktechnik und Eutergesundheit von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die Melkteams des Betriebes und die künftigen Trainer des Kompetenzzentrums für Milchproduktion in Arkabai.

Im Vordergrund stand die ordnungsgemäße Melkarbeit, die bereits mit dem Vormelken, der Zitzenreinigung und dem Anrüsten beginnt. Einer der Teilnehmer betonte: „Besonders Michael Hubals Tipps zum richtigen Ansetzen der Melkzeuge helfen uns, besser und schneller zu melken“.

Aber auch die Prüfung der Melkanlage kam nicht zu kurz. Mit seiner umfangreichen Messausrüstung überprüfte der Experte aus Niedersachsen nicht nur die Vakuumversorgung und -regelung, sondern auch die Pulsation und die Leistung in den Zitzenbechern. „Im Grunde ist das eine Fehlerkontrolle, um zu prüfen, ob die Melktechnik fachgerecht installiert wurde und einwandfrei funktioniert“, erläutert der Berater.

Uwe Weddige

Foto: KFM

19 06, 2024

Heuernte: sind die Ballen trocken?

2024-06-19T08:13:01+01:0019. Juni 2024|

87% Trockenmasse (TM)-Gehalt sollten es schon sein, sonst besteht die Gefahr, dass das Heu schimmelt, sich nacherwärmt oder sich selbst entzündet.

Ist die Restfeuchte zu hoch, entwickeln sich Mikroben. Diese verbrauchen die im Heu enthaltenen Nährstoffe. Dabei entsteht Wasser, Kohlendioxid und Wärme. Besonders große und fest gepresste Heuballen sind gefährdet. Kann die Wärme nicht entweichen, arbeiten die Mikroorganismen immer weiter und die Temperatur steigt weiter an. Wird die Grenze von etwa 70 °C erreicht, entzündet sich das Heu selbst.

Zu achten ist auf Kondenswasser- oder Schimmelbildung, mit auffällig säuerlichem oder tabakartigem Geruch. Unabhängig von der Brandgefahr führt jede ungewünschte Erwärmung zu Nährstoffverlusten von rund 0,1 bis 0,3 MJ NEL pro kg Trockenmasse.

Zur Temperaturkontrolle gepresster Ballen lassen sich Einstechsonden oder -lanzen nutzen. Die Messung ist an etlichen Stellen mehrmals zu wiederholen, um sich einen guten Überblick Moderne Ballenpressen verfügen über Sensoren, welche die Feuchte anzeigen. Das erlaubt eine schnelle Reaktion auf verändernde Feuchtigkeitswerte.

Uwe Weddige

Foto: KFM

13 06, 2024

Beratung: Potentiale erschließen

2024-06-13T06:42:18+01:0013. Juni 2024|

Mit den Worten „durch die Kombination aus Beratung und praktischem Betrieb am Lehr- und Ausbildungszentrum Bayserke Agro lassen sich große Potenziale erschließen“, zog Frank Achelpöhler Bilanz. Der deutsche Experte schulte kürzlich eine Woche lang die künftigen Ausbilder und Berater des „Milchzentrums“ bei Almaty

Neben grundsätzlichen Fragen zur Beratungsmethodik stand die Entwicklung eines Beratungskonzeptes im Ausbildungszentrum im Mittelpunkt der Überlegungen. Besonders intensiv beschäftigte sich die Gruppe mit der Rolle des Beraters. „Je nach Aufgabenstellung muss ein Berater seine Rolle für sich definieren“, betonte der Agraringenieur aus Niedersachsen, „will er vortragen und referieren oder ist er ein Zuhörer, um herauszufinden worin der eigentliche Bedarf besteht?“

Schnell erkannten die Teilnehmer des Seminars die Notwendigkeit eines breiten Fachwissens. Gleichzeitig ist für die oftmals gefragte Moderatorenrolle eine hohe soziale Kompetenz gefragt.

„Durch die Kombination aus Schule und praktischem Betrieb kann Bayserke Agro ein breites Angebot an Seminaren und Trainings aufbauen“, so einer der Teilnehmer. Ab September 2024 werden die ersten Gruppenschulungen durchgeführt, dabei sollen Themen wie Fütterung und Futterkonservierung, richtiges Melken und Eutergesundheit, Veterinärfragen und Reproduktion sowie die Kälberaufzucht im Vordergrund stehen. Wenn vertieftes Wissen erforderlich ist, können die Beratungskräfte zusätzlich einzelbetriebliche Beratungen durchführen.

Uwe Weddige

Foto: KFM

6 06, 2024

Luzerne: Ernte in Arkabai läuft

2024-06-06T07:13:10+01:006. Juni 2024|

Auf Basis der vorangegangenen Ernteschätzungen konnte Bayserke Agro kürzlich mit der Luzerneernte beginnen. Das Wetter bietet in diesen Tagen mit Tagestemperaturen von bis zu 28°C bei leichtem Wind und geringen Luftfeuchten beste Voraussetzungen. So reichen nach der Mahd mit dem MacDon-Schwadmäher vier bis sechs Stunden Liegezeit im Schwad zur Erreichung von Trockenmassewerten um 40% vollständig aus.

Der Häcksler Claas Jaguar 870 nimmt in Ermangelung eines geeigneten Schwaders die Schwaden überwiegend direkt auf. Dadurch kann seine Leistung allerdings nicht annähernd ausgeschöpft werden. Nur mit regelmäßig geschärften Messern und einer exakt eingestellten Gegenschneide ergibt sich ein gutes Bild des Häckselgutes.

Die hohen Zuckergehalte und damit gute Voraussetzungen für eine gute Vergärung zeigen sich im geradezu klebrigen Häckselgut mehr als deutlich. Trotzdem kommt zur Unterstützung des Gärprozesses mit „Bonsilage Alfa“ ein bewährtes Siliermittel zu Einsatz, das nicht nur den Gärprozess unterstützt, sondern auch dazu beiträgt, die Nacherwärmung zu mindern.

Die Lagerung der Luzerne erfolgt auf einem asphaltierten Siloplatz. Als Walzschlepper dient ein Claas Xerion 4500 mit Schiebeschild und Zusatzballast. Ein schwerer Radlader unterstützt die Verdichtungsarbeit.

Zur Abdeckung steht eine Polydress-Unterziehfolie sowie eine Deckfolie des gleichen Herstellers mit 150 mµ Stärke samt geeigneter Beschwerungsmaterialien zur Verfügung.

Uwe Weddige

Foto: KFM

4 06, 2024

Luzerne: Erntetermin finden

2024-06-04T05:36:49+01:004. Juni 2024|

Der Zeitpunkt, an dem Luzerne geschnitten werden muss, ist stets eine schwierige Entscheidung. Ertrag und Qualität stehen in einem engen Zusammenhang. Vom Beginn der Blüte bis zur Vollblüte sinkt die Verdaulichkeit um 1 % pro Tag. Dies bedeutet, dass die Ernte in einem frühen Stadium (Vorblüte) eine hohe Qualität bei geringem Ertrag ergibt. Demgegenüber ergibt der Schnitt in einem reifen Stadium (Vollblüte) eine hohe Ausbeute bei geringer Qualität. Der optimale Schnittzeitpunkt von Luzerne ist, wenn 5 – 10 % der Pflanzen blühen.

Auf dem Betrieb Bayserke-Agro wird in diesem Jahr erstmals Luzerne geerntet, Erfahrungen zu regionalen Erträgen bestehen kaum. Deswegen beobachtete das KFM-Team nicht nur die Bestandsentwicklung intensiv, es wurden auch mehrfach definierte Feldproben zur Massen- und Trockenmassebestimmung entnommen.

Zum optimalen Erntetermin schwankte die Ertragserwartung auf insgesamt 400 ha zwischen 6 und 10 t Frischmasse pro ha. Die TM-Gehalte bewegten sich zu diesem Zeitpunkt zwischen 24 und 29 %.

Uwe Weddige

Foto: KFM

30 05, 2024

Silage im Sommer

2024-05-30T06:56:37+01:0030. Mai 2024|

Der Sommer mit seinen höheren Temperaturen birgt ein großes Gefahrenpotenzial für Nacherwärmungen, auch für optimales Futter. In allgemeinen Beratungspraxis fallen daher immer wieder Nacherwärmungen auf.

Die Verursacher dieser Erwärmung sind vor allem Hefen. Diese warten geradezu in der geschlossenen Silage auf deren Öffnung und den frischen Sauerstoff. Restzucker und auch Milchsäure dienen ihnen als Nahrungsquellen.

Eine Erwärmung bedeutet in erster Linie ein Energieverlust des Futters. Als Faustregel gilt, dass pro 10 °C Temperaturerhöhung täglich 0,1 MJ NEL pro Kilogramm Trockenmasse verloren gehen. Vor allem in den schwierig zu verdichtenden Bereichen kann die Temperatur rasch von 15 auf 40 °C ansteigen. Gut verdichtete Silagen sollten auch im Sommer nicht mehr als 25 °C aufweisen. Mit einem Stech-Thermometer oder einer Wärmebildkamera kann dies kontrolliert werden. Ist die Silage wärmer, wird sich diese im Mischwagen und am Futtertisch weiter erwärmen, woraufhin der Trockenmasse-Verzehr und die Leistung der Kuh sinken.

Ein unsauberer Anschnitt, eine geringe Verdichtung, ein geringer Vorschub begünstigen die Erwärmung. Während im Winter 1,5 Meter Vorschub pro Woche als ausreichend gelten, sollten es im Sommer 3 Meter pro Woche sein.

Bereits in der Ernte werden die Weichen gestellt: trockene Silagen lassen sich schlechter verdichten. Die daraus entstehende schwächere Milchsäuregärung sollte unbedingt durch stabilisierende Silierhilfsmittel ausgeglichen werden.

Weder die Silage noch die vorgelegte TMR dürfen sich erwärmen, da die Futteraufnahme sinkt und die Gefahr von gesundheitlichen Störungen bis hin zum verstärkten Auftreten von Mastiden erhöht wird.

Uwe Weddige

Foto: KFM

23 05, 2024

Kühe geben Milch mit Insulin

2024-05-23T08:24:54+01:0023. Mai 2024|

Für Diabetes-Patienten ist Insulin lebenswichtig. Bisher wird der Stoff mit Hefe und Bakterien hergestellt. In vielen Regionen der Welt herrscht Insulin-Knappheit, dabei erkranken weltweit zunehmend mehr Menschen daran.

Erstmals konnte nun eine Kuh gezüchtet, deren Milch menschliches Insulin enthält. Ihre Milch bietet eine Alternative zur herkömmlichen Insulin-Produktionsmethode mit genveränderter Hefe oder Bakterienstämmen.

Mit modernsten Methoden der Genveränderung fügten Wissenschaftler ein bestimmtes Segment aus der menschlichen DNA in die DNA-Kerne von Kuh-Embryonen ein. Schließlich wurde ein Kalb schließlich geboren, das später Kuhmilch mit Insulin erzeugte.

Dieses Holstein-Rind produziert das menschliche Insulin nur in ihrem Euter, aber sonst nirgendwo in ihrem Körper. Durch die Extraktion des Insulins kann aus jedem Liter Kuhmilch 1 Gramm Insulin gewonnen werden, das entspricht etwa 28.800 Insulin-Einheiten (1 Einheit entspricht in den USA 0,0347 Milligramm).

Als nächstes wollen die Forscher die Ausnahmekuh klonen, um eine Insulin-Kuhherde aufzubauen. Eine solche Herde könnte eines Tages Insulin für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt herstellen. Dabei würden etwa 100 Kühe den gesamten Bedarf der USA decken.

Biotechnology Journal, bearbeitet von Uwe Weddige

Foto: KFM

16 05, 2024

Wohin mit der Milch von behandelten Kühen?

2024-05-16T06:44:46+01:0016. Mai 2024|

Die Verwendung der Milch von behandelten Kühen mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Allerdings gibt es gute Gründe, dies zu unterlassen, da die Verfütterung der sogenannten Sperrmilch an Kälber oftmals zu einer unkontrollierten Aufnahme von Antibiotika führt.

Die Wirkungen von Antibiotikarückständen aus verfütterte Milch auf die Darmflora und die Entwicklung resistenter Krankheitserreger sind generell problematisch:

  • Störung der Darmflora: Antibiotika können das Gleichgewicht der Darmmikrobiota beeinflussen, denn auch nützliche Bakterien werden durch Antibiotika abgetötet. Eine gestörte Darmflora kann zu Verdauungsproblemen und Durchfall führen.
  • Entwicklung resistenter Bakterien: Der Einsatz von Antibiotika kann die Entstehung und Selektion resistenter Bakterien begünstigen. Damit besteht das Risiko, dass diese Resistenzen auch auf andere Bakterien übertragen werden.
  • Gefahr für die Tiergesundheit: Resistente Bakterien können zu schweren Infektionen führen, die schwierig zu behandeln sind, da herkömmliche Antibiotika möglicherweise nicht mehr wirksam sind.
  • Übertragung auf den Menschen: Resistente Bakterien können auf den Menschen übertragen werden.

Außerdem kann die Sperrmilch vermehrungsfähige, resistente Bakterien enthalten. Selbst mit Hilfe der Pasteurisierung sterben 90 % der vorhandenen Bakterien ab. Eine mangelhafte Sorgfalt bei der Behandlung der Milch vor oder nach der Pasteurisierung verschärft zusätzlich das Risiko der Verfütterung von Sperrmilch.

Um die Gefahr von Resistenzübertragungen zu verhindern und behandlungsresistente Erkrankungen zu vermeiden, sollte die Verfütterung von Sperrmilch an Kälber unterbleiben.

Uwe Weddige

Foto: KFM

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