Tiefliegende Augen bei einer Kuh – ein Anblick, der sofort auffällt und ein Alarmsignal dazu. Aber welcher Zusammenhang besteht zwischen den Augen und dem Wohlbefinden einer Kuh?

Hier lesen Sie einige unserer Tipps in Kurzform. Weitere Informationen erhalten Sie mit unserem kostenlosen Merkblatt „Die Augen einer Kuh“.

  • Innenliegende Augen entstehen durch größere Flüssigkeitsverluste. Eine Infusion mit einer isotonischen Natriumchlorid-Lösung oder das Drenchen von ausreichend Flüssigkeit schafft schnell Abhilfe. Bei Kälbern mit Durchfall entsteht manchmal der Eindruck, als hätten sie keine Augäpfel mehr.
  • Farblich veränderte Sklera: Klappt man das Augenlid der Kuh hoch, sollte eine weiße Augenhaut (Sklera) mit kleinen roten Blutgefäßen zu sehen sein. Ein verändertes Erscheinungsbild deutet auf Leberprobleme, eine Sepsis oder gar auf innere Blutungen hin.
  • Tränende Augen geben Hinweise auf Schadgase, hohe Staubbelastungen, UV-Strahlung, Zugluft oder störende Fliegen.
  • Eine sogenannte Kupferbrille entsteht durch eine Unterversorgung mit Kupfer. Betroffene Tiere zeigen Lecksucht, herabgesetzte Futteraufnahme sowie Wachstums- und Leistungsdepression. Oft entfärben sich die Haare betroffener Tiere zuerst um die Augen herum, dieses wird allgemein als „Kupferbrille“ bezeichnet. Betroffene Herden leiden unter Stillbrunst, Aborten und embryonalem Fruchttod. Zudem sind unterversorgte Rinder und Kühe extrem anfällig für Infektionen.

Egal, wie sich die Stellung des Augapfels verändert oder welche Farbe die Augenhaut bzw. Sklera hat: Es wird deutlich, dass es sich lohnt, als Milcherzeuger den eigenen Blick für die Kuh zu schärfen, um frühzeitig therapeutische Maßnahmen einleiten zu können.

Uwe Weddige

Foto: Kuh mit „Kupferbrille“ © KFM