Fleischkonsum steht im Ruf, das Klima deutlich stärker als die meisten pflanzlichen Lebensmittel zu belasten. Um Muskelfleisch anzusetzen, brauchen die Tiere eiweißreiches Mastfutter, das oft über große Entfernungen transportiert werden muss.

Nach einem neuen Konzept mästen Landwirte Insekten mit pflanzlichen Reststoffen vor Ort und verfüttern sie anschließend an Hühner, Schweine oder Fische. So entsteht eine regionale Kreislaufwirtschaft aus Abfällen, Tierfutter und landwirtschaftlichen Produkten.

Die automatischen Anlagen produzieren je nach Größe bei 30°C Temperatur jährlich 300 bis 1.500 Tonnen Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Die fünf Tage alten Junglarven werden dann sieben Tage lang mit organischen Reststoffen aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie gemästet. Dazu zählen Gras, Trester von Trauben, Biertreber und Gemüsereste. Durch Verfütterung an Insekten können die Unternehmen ihre CO2-Bilanz verbessern.

Der Deutsche Verband Tiernahrung begrüßt die alternativen Futtermittel, will jedoch noch keine klare Einschätzung abgeben. Die langfristige Bedeutung von Insekten als Tierfutter könne heute noch nicht seriös eingeschätzt werden.

Uwe Weddige

Foto: Farminsect