Eine Kuh stößt täglich etwa 600 bis 650 Liter klimaschädliches Methan aus. Forscher versuchen eine praktikable Technik zu entwickeln, um das Gas im Stall abzusaugen. Dieses könnte dann Landmaschinen antreiben.

Im Gegensatz zur Lösungssuche für die Verringerung des Methanausstoßes von Kühen in Futterkamp (wir berichteten am 01.02.2024) zielt das „MethAnLand“-Projekt auf die Extraktion der Emissionen direkt am Entstehungsort ab.

Wissenschaftler vom Forschungsinstitut für Nutztierbiologie in Dummerstorf arbeiten an einer Methode, bei der sie das von Kühen ausgestoßene Methan absaugen und als Treibstoff für Motoren nutzen. In einem zweistufigen Verfahren soll das mitabgesaugte Kohlendioxyd abgeschieden und das Methan verflüssigt werden.

Nach Angaben der Dummerstorfer Experten produziert eine Kuh täglich bis zu 650 Liter Methan. Diese Emissionen aus der Landwirtschaft könnten künftig wirksam reduziert werden. Traktoren, die Biomethan tanken gibt es bereits, die Dummerstorfer Idee, Methan aus der Atemluft der Kühe zu gewinnen, ist jedoch bislang weltweit einmalig.

Nun geht es darum, eine praxistaugliche Technik zu entwickeln, die sich in Ställe einbauen lässt. Hierzu wird derzeit im Versuchsstall in Dummerstorf experimentiert. Es dürfte aber noch mindestens 10 bis 20 Jahre dauern, bis die Idee in der Rinderhaltung Einzug findet. Die Bundesregierung unterstützt die Forschung finanziell.

Uwe Weddige

Foto: Weddige