Um Milchprodukte herzustellen, benötigen Molkereien große Mengen an elektrischer und thermischer Energie. Dafür nutzen sie bislang jedoch vorrangig fossile Energieträger wie zum Beispiel Erdgas. Um die Energieversorgung der Molkereiindustrie nachhaltiger zu gestalten, startete kürzlich an der Fachhochschule Münster das Forschungsprojekt „ReMolk“.

Ein Team um Dr. Elmar Brügging arbeitet mit der Molkerei Naarmann zusammen, um ein Konzept zur nachhaltigen Energieversorgung auf Grundlage der vorhandenen landwirtschaftlichen Reststoffe zu entwickeln. Die Blockheizkraftwerke der Molkerei sollen künftig mit Biogas statt wie bisher mit Erdgas betrieben werden.

Die Forscher richten ihr Augenmerk auf Biogasanlagen. „Darin vergären Mikroorganismen organisches Material wie beispielsweise Gülle und Mist, aber auch Reststoffe aus der Lebensmittelproduktion. Dabei entsteht Methangas, welches sich zur Erzeugung von Strom und Wärme nutzen lässt“, so die Forscher.

Das Team untersucht, welche Reststoffe während der Milchverarbeitung direkt in der Molkerei anfallen und wie diese Stoffe energetisch verwertbar sind. Das Gasbildungspotential der anfallenden Mengen an Gülle, Mist und pflanzliche Reststoffe in den Milch-Lieferbetrieben wird ebenfalls ermittelt.

Nach Angaben der Forscher könnten die Ergebnisse auch auf anderen Molkereien übertragen werden.

Uwe Weddige

Foto: Weddige