Vielerorts konnten in Kasachstan gute Maisernten eingefahren werden. Nun kommt es auf die Vermeidung von Nacherwärmungen während des Verfütterungszeitraumes an. Die meisten Verluste treten erst bei Öffnung und Verfütterung der Maissilagen auf und zwar stets dann, wenn die Silagen warm werden und damit allmählich verderben.

Ein häufiger Fehler ist das zu frühzeitige Öffnen des Maissilos. Der Futterstapel sollte mindestens sechs, besser sogar noch acht Wochen geschlossen bleiben.

Der wöchentliche Futtervorschub sollte mindestens 2,50 m betragen. Häufig sind die Silomieten aber viel zu hoch und zu kurz angelegt. Bei unzureichendem Futtervorschub wird die Nacherwärmungsflora unter Luftzutritt gefördert. Kommen dann noch hohe Umgebungstemperaturen hinzu, beschleunigt dies zusätzlich die Vermehrungsrate.

Auch die Futterentnahme beeinflusst die Nacherwärmung. Wird die Maissilage mit der Entnahmetechnik herausgezogen und die Anschnittfläche damit eher gelockert, kann Luft in die Tiefe des Futterstapels eindringen. Das fördert die Vermehrung von Hefen, Pilzen und Acetobactern.

Die Nacherwärmung der rasch verderblichen Silage ist in vielen Betrieben ein großes Problem. Mit siliertechnischen Maßnahmen wie passender Häcksellänge und ausreichender Verdichtung muss künftig noch gezielter Einfluss auf eine Minderung des Hefebesatzes genommen werden.

Uwe Weddige

Foto: KFM