über diese Äußerung wunderte sich auch die kasachische Delegation, die kürzlich Norddeutschland bereiste. Oft wird immer wieder betont, dass die Probleme mit steigender Milchmenge zunehmen. Deswegen erstaunt dieser Satz von einem der besten Milcherzeuger Deutschlands umso mehr. 13.500 kg/Jahr, 41 kg Milch/Kuh und Tag und eine Lebenseffektivität von 22,4 kg, das sind „seine“ Zahlen: Frank Cordes vom Milchhof in Reeßum.

„Wir halten nicht 770 Kühe! Nein wir halten 770 mal eine Kuh!“, so lautet das Erfolgsmotto des gesamten Teams auf dem eindrucksvollen Hof südöstlich von Bremen. Der Erfolg gibt dem Betriebsleiter Recht und er betont: „Tierwohl und Tiergesundheit müssen stimmen, dann kommt die Milch von alleine“.

Während die Bewirtschaftung der 432 ha Futterflächen durch einen Dienstleister erledigt wird, gilt es ca. 1.350 Rinder zu versorgen. An vielen Stellen heißt es „keep it simple“, so erhalten alle laktierenden Kühe die gleiche Ration und die Kälber werden an den ersten 21 Tagen satt getränkt. Für die Fütterung steht ein selbstfahrender Futtermischwagen zur Verfügung, gemolken wird in einem 20er SwingOver-Melkstand mit automatischem Postdipping.

Cordes Augen leuchten, wenn er von den Mitarbeitern und seinen Kühen berichtet. Das hochmotivierte Team mit insgesamt 25 Angestellten, davon drei bestens ausgebildete Herdenmanager kann beeindruckende Leistungen vorweisen. Der Milcherzeuger sieht den Schlüssel zum Erfolg auch in der ständigen Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Befürchtungen, dass gutes Personal abgeworben werden könnte, hat er nicht. Schwierig würde es, „wenn das Ausbildungsniveau sinkt“, so seine Bedenken.

Uwe Weddige

Foto: KFM