Laut Daten der WWF sind viele Fischbestände bereits überfischt. Dies gefährdet nicht nur die Ökosysteme und Nahrungsketten in den Meeren, sondern auch die Ernährung von Millionen von Menschen, deren wichtigste Eiweißquelle Fisch ist.

Nun hat ein deutsches Unternehmen ein Verfahren zur Herstellung von zellbasiertem Fisch entwickelt. Die Wissenschaftler wandeln Gewebezellen eines Fisches im Labor in eine Art Stammzellen um, die sich unendlich oft teilen können. Im Anschluss werden die Zellen in einen Bioreaktor mit einer Nährlösung eingebracht. Derzeit arbeiten die Experten an der Optimierung der Nährmedien, die großen Einfluss auf den Geschmack des Laborfischs haben.

Geplant ist anfangs die Produktion von Fischbällchen, Fischstäbchen und Fischtartar, die neben den Zellkomponenten auch pflanzliches Protein enthalten werden. Später soll auch Fischfilet produziert werden.

Durch die zellbasierte Fischproduktion aus dem Bioreaktor könnte laut ihren Entwicklern eine Fischentnahme aus den Ozeanen ersetzt werden und auf diese Weise einen maßgeblichen Beitrag bei der globalen Versorgung mit tierischem Eiweiß leisten. Die Markteinführung ist für Ende 2023 geplant.

Das Vorhaben erinnert an die Idee eines israelischen StartUps. Remilk plant, mit Hilfe eines Fermentationsprozesses Produkte herzustellen, die sich in Geschmack und Funktion nicht von denen herkömmlichen Kuhmilch unterscheiden. Wir berichteten an dieser Stelle unter dem Titel: „Zellbasierte Milch: Trend oder Unsinn?“

Uwe Weddige (Quelle: Forschung und Wissen)