Kühe frieren nicht so schnell, aber ihren Zitzen ergeht es wie unseren Fingern: bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, das Gewebe wird schlechter durchblutet und kann durch die Kälte Schaden nehmen. Wind und Feuchtigkeit können diesen Effekt zusätzlich verstärken. Die Zitzenhaut wird geschädigt, rau und spröde.

Darunter leidet nicht nur die Melkbarkeit der Kühe, sondern auch die natürliche Barriere gegen Mastitiserreger. Diese können auf den rauen Zitzen nicht nur besser haften, sondern sind auch schwieriger zu entfernen.

Vor und nach dem Melken gilt: eine gut gepflegte Zitzenhaut ist weich, glatt und rosa.

Zitzen sollten beim Abnehmen des Melkzeugs stets trocken sein. Bleiben sie feucht, besteht die Gefahr, dass sie schneller auskühlen. Feuchte Zitzenspitzen sind oft ein Hinweis auf Milchfluss- bzw. Vakuumschwankungen. Ist dieser der Fall, ist die Melkanlage zeitnah zu überprüfen und richtig einzustellen.

Besondere Dippmittel sind nur an extrem kalten Wintertagen notwendig. Das Dippmittel soll den Erregerdruck auf der Zitzenhaut senken und andererseits die Zitzenhaut pflegen. Dies ist im Winter wie im Sommer wichtig.

Bei starken Minusgraden kann die nach dem Dippen auf den Zitzen verbleibende Feuchtigkeit zum Problem werden. Dann kann es helfen, die Zitzenspitze nach dem Dippen vorsichtig trocken zu tupfen.

Uwe Weddige

Foto: KFM