Jedes dritte Kalb bekommt eine Nabelentzündung, aber nur wenige werden behandelt.

Eine Nabelentzündung tritt meist in der ersten und zweiten Lebenswoche auf. Der Nabel ist verdickt, warm und schmerzhaft. Die jungen Kälber haben Fieber und wirken krank. sie liegen viel und trinken schlecht.

Aus einer Nabelentzündung kann sich ein Nabelabszess bilden. Folgende Leberabszesse und Entzündungen der Hirnhäute oder der Gelenke, Verwachsungen und Verklebungen im Bauchinnenraum führen oftmals zum Tod.

Was kann man tun?

  • Saubere Abkalbeboxen: keine Abkalbung in der Krankenbox und trockenen Liegeflächen für Kühe.
  • Ketosepropylaxe: kommen Kühe mit zu hoher Körperkondition zum Kalben, ist das Ketose-Risiko deutlich höher. Diese Kälber zeigen geringere Sauglust und nehmen so zu wenig Antikörper aus der Biestmilch auf. Das macht sie anfälliger u.a. für Nabelentzündungen.
  • Korrekte Biestmilchversorgung in der ersten Lebensstunde.

Wie desinfiziert man den Nabel korrekt?

Den Dippbecher zu halb bis dreiviertel mit alkoholischer Jodlösung füllen und die ganze Nabelschnur bis zum Stumpf eintauchen. Das restliche Dippmittel dann entsorgen und den Becher auswaschen. Das Nabeldippen macht man einmal direkt nach der Geburt und ein zweites Mal einen Tag später.

Tierärztin Kim Meier im Elite-Magazin, bearbeitet von Uwe Weddige

Foto: Weerda