Neuseeland ist der weltweit wichtigste Exporteur von Milch und Milchprodukten. Die ganzjährige Haltung der Kühe auf Weiden schafft aber auch große Umweltprobleme. Ein Lösungsansatz: eine Kuhtoilette.

Das milde Klima in Neuseeland erlaubt es, die Herden das ganze Jahr über auf der Weide zu lassen. Das spart Stall- und Futterkosten, es ist allerdings auch eine immense Belastung für die Umwelt. Den größten Teil der Nährstoffe aus der Rindergülle nimmt zwar das Gras auf den Weiden als wertvollen Dünger aus, aber angeblich versickern auch mehr als 20.000 m³ Rindergülle Tag für Tag im Boden und belasten damit Grundwasser sowie Flüsse und Seen.

Vor diesem Hintergrund gelang es einem Biologen, Kühe darauf zu trainieren, auf die von ihm entwickelte Kuhtoilette zu gehen. Auch in Deutschland wurde diese Kuhtoilette – mit dem Namen “Moo-Loo” – erprobt. Dabei versuchten die Forscher insgesamt 16 Kühen beizubringen, zum Urinieren einen speziellen Stallbereich aufzusuchen.

Dem Verhaltensbiologen Lindsay Matthews zufolge zeigte sich nach dem Training, dass sich elf der Tiere auf die Kuhtoilette eingestellt hatten. Seine Idee will Matthews jetzt auch in andere Länder exportieren. Wenn man die Kühe auf der ganzen Welt quasi wiesenrein bekäme, dann seien das riesige Mengen an Nährstoffen, die aufgefangen und zur gezielten Düngung verwendet werden könnten, so der Biologe.

Uwe Weddige

Foto KFM