Rinder sehen im Dunkeln viel besser als wir Menschen, denn Rinderaugen haben auf der Netzhaut im Auge eine Art “Restlichtverstärker”, der in der Dunkelheit Licht reflektiert. Dadurch können Kühe bereits ab 0,05 Lux gut sehen. Ein Mensch dagegen benötigt bei solchen Lichtverhältnissen eine Taschenlampe, selbst eine Vollmondnacht ist 0,25 Lux 5mal so hell wie Wahrnehmungsgrenze der Kühe.
Was ist die Folge?
Rinder sehen in schlecht beleuchteten Ställen viel deutlicher und sind dadurch auch schneller irritiert. Eine dunkle Ecke im Stall kann für eine Kuh wie ein riesiges ‘schwarzes Loch’ aussehen und Grund dafür sein, sich nicht weiter in diese Richtung zu bewegen. Der Wechsel von Licht und Schatten auf dem Weg zur Weide kann dazu führen, dass die Herde nur zögerlich läuft oder plötzlich aus voller Bewegung abbremst.
Auch Spiegelungen im Wasser oder Pfützen nehmen Kühe deutlicher wahr als Menschen. Sie können dafür sorgen, dass die Tiere sich erschrecken und plötzlich stehen bleiben. Genauso führen Reflexionen auf metallischen Gegenständen z.B. auch in einem Melkstand bei Kühen zu Irritationen und Stress.
Vermeiden Sie bei der Installation von Leuchten unnötigen Schattenwurf und Reflexionen, leuchten Sie dunkle Ecken und Ein-/Ausgänge gut aus und bleiben Sie geduldig beim Treiben Ihrer Tiere.
Uwe Weddige
Foto: KFM