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21 07, 2022

Medikamente sicher aufbewahren

2022-08-02T05:44:11+01:0021. Juli 2022|

Auf jedem Milchviehbetrieb gibt es eine Stallapotheke. Manche sind vorbildlich eingerichtet, andere überzeugen weniger.

Grundsätzlich sollte ein Arzneimittelraum oder -schrank abschließbar und nur für befugte Personen zugänglich sein. In großen Stallanlagen ist es mit einem Raum an zentraler Stelle oftmals nicht getan. Ein zusätzlicher Platz in der Nähe der Kranken- und Abkalbeboxen erspart weite Wege.

Sauber, trocken und gut beleuchtet sollte es in der Umgebung des Schrankes bzw. im Lagerraum sein. Wichtig ist, dass die Medikamente trotzdem möglichst lichtgeschützt gelagert werden.

Oftmals nicht bedacht werden die Frostgefahr sowie die Erwärmung durch direkte Sonneneinstrahlung. Die Lagertemperatur sollte zwischen 15° und 25°C liegen. Verschiedene Medikamente, beispielsweise Impfstoffe, müssen sogar zwischen 2 bis 8 °C aufbewahrt werden. Ohne Kühlschrank wird es in keinem Betrieb gehen. Diese Schränke und Kühlschränke dürfen zudem nicht für andere Zwecke, also keineswegs für Lebensmittel und Getränke, verwendet werden.

Der Übersicht halber sollten angebrochene Gebinde gut sichtbar von verschlossenen getrennt sein. Anders als auf dem Foto sind Kanülen nicht in den Durchstichdeckeln angebrochener Flaschen zu belassen. Grundsätzlich sollten alle Medikamente nach dem First-in-/First-out-Prinzip gelagert werden.

In direkter Nähe zum Medikamentendepot lagern sinnvollerweise auch saubere Einwegspritzen, Kanülen, Einweghandschuhe, OP-Besteck sowie Desinfektionsmittel für die Einstichstelle. Ebenfalls benötigt wird ein verschließbarer Mülleimer, der die benutzten Kanülen und Spritzen aufnimmt. In der Gülle oder im Mist haben diese Dinge nichts zu suchen!

Uwe Weddige

18 07, 2022

Kälberstall bauen – 5 Tipps

2022-07-14T07:59:07+01:0018. Juli 2022|

Stallvarianten gibt es viele, oft funktionieren sie jedoch eher schlecht. Was gilt es unbedingt zu beachten?
1. Lüftung: die Wirkung schlechter, feuchter Luft und hohen Ammoniak-Konzentrationen durch geringen Luftaustausch sind bekannt. Erkrankungen der Atemwege, geringe Futteraufnahmen und nicht endende Gesundheitsprobleme bei den Kälbern sind die Folge. Ohne frische Luft geht es nicht. Im Sommer nutzt man offene Wände und Lüftungsfirste, im Winter bringen Schläuche Luft in den Stall.

  1. Kälber-Komfort: das Tierverhalten zeigt uns, ob Kälber sich wohl fühlen. Gesunde Kälber sind neugierig, besaugen sich nicht und spielen miteinander. Wichtig ist ausreichende und trockene Einstreu. Sie bietet eine gepolsterte Liegefläche, nimmt Feuchtigkeit auf, die Tiere bleiben sauber und das Risiko für Krankheiten und Stress sinkt. Daneben sorgen Stroh und Spielzeug für Beschäftigung und Tierwohl.
  2. Witterungsschutz: Kasachstans Witterungsextreme stellen großer Herausforderungen an Stall und Tierbetreuer. Bei hohen Temperaturen leiden Kälber unter Hitzestress, schattenspendende Dächer für Kälber in Iglus schaffen Abhilfe. Im Winter dagegen frieren Kälber schnell, schon bei Temperaturen oberhalb der Frostgrenze müssen sie über das Aufstellen der Haare, Zusammenkauern und Zittern Wärme produzieren, dafür benötigen sie viel Energie. Für eine gute Entwicklung sind eine geschützte Unterbringung sowie eine erhöhte Energieversorgung im Winterhalbjahr daher zwingend notwendig.
  3. Sauberkeit und Hygiene: saubere Einstreu sowie die regelmäßige Reinigung der Iglus und Nuckeleimer tragen wesentlich zur Entwicklung der Kälber bei. In einer unsauberen Umgebung dagegen muss ein Kalb viel Energie aufwänden, um sich gegen Hitze oder pathogene Keime zu wehren.
  4. Arbeitseffizienz: wenige und einfache Arbeitsgänge begeistern das Personal: ohne Analyse der notwendigen Arbeiten kann jedoch kein effizienter, praktischer und kostengünstiger Stall entstehen. Die Unterbringung und Versorgung der Kälber sollte so arbeitseffizient wie möglich gestaltet werden, ohne dabei Abstriche bei der Gesundheit von Mensch und Tier zu machen.

Uwe Weddige

15 07, 2022

KFM Milchprojekt Newsletter Juli 2022

2022-07-15T12:52:20+01:0015. Juli 2022|

Liebe Leser!

Gesunde Kälber sind die Grundlage für fruchtbare und leistungsstarke Milchkühe. Oftmals haben es aber besonders schwache Kälbern beim Start ins Leben nicht immer leicht. Erfahren Sie mehr über einfache Möglichkeiten zur Optimierung der Kälberaufzucht und -gesundheit in der Kolostrum- und Tränkephase.

Vollmilch kann genauso wie Milchaustauscher zum Erfolg führen. Besondere Beachtung schenken wir in diesem Newsletter dem Verfahren der sogenannten Kalttränke, außerdem geben wir wichtige Hinweise zur Vermeidung von Durchfällen und wie Sie mit dem gegenseitigen Besaugen der Kälber umgehen.

Lesen Sie, warum Kälber unbedingt Wasser zur Verfügung haben müssen und wie Sie mit einfachen Mitteln Ihren Tieren übermäßigen Stress in der Absetzphase ersparen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und viel Erfolg im Stall

Hier geht‘s zum Download.

Ihr Team vom Milchprojekt

Foto: KFM

14 07, 2022

Gegenseitiges Besaugen verhindern!

2022-07-14T07:17:30+01:0014. Juli 2022|

Besonders Fleckviehkälber saugen intensiv an den Euteranlagen, am Nabel, Maul, Ohren und Schwanz. So können Verletzungen und Infektionen auftreten. Verletzungen in der Euterregion können dabei sogar zu langfristigen Schädigungen führen.

Das fütterungsbedingte Besaugen erfolgt oft in den ersten Minuten nach dem Tränken. Wenn die Kälber satt sind, lässt ihr Saugbedürfnis kontinuierlich nach. Diese Maßnahmen können helfen:

– Ad-libitum-Tränke und schwergängige Nuckel verlängern die Tränkezeit und fördern damit das Sättigungsgefühl. Die Kälber sollten mindestens fünf bis acht Minuten pro Mahlzeit saugen.

– die maximal möglichen Tränkemengen sollten ausgeschöpft werden, 6 Liter Vollmilch oder Milchaustauscher pro Tag reichen einfach nicht für die Stillung des Saugtriebes und eine gute Jugendentwicklung!

– eine Zugabe von Traubenzucker 2 g/l Milchtränke kann den Blutzuckerspiegel vorzeitig anheben und das Sättigungsgefühl beschleunigen.

– außerdem ist es wichtig, dass den Kälbern ausreichend schmackhaftes Grund-/Kraftfutter zur Verfügung steht.

– Kälber benötigen ausreichend Platz in einer eingestreuten Bucht, um sich bewegen zu können,

– Heunetze oder -bälle lenken die Kälber ab, ihr Spieltrieb wird gefördert.

Vor dem Abtränken sollten die Kälber ausreichend entwickelt sein und bereits Festfutter aufnehmen, um ein „Hungern“ zu vermeiden. Aber auch Stress oder das Haltungsumfeld können der Auslöser sein. Vor allem bedeuten Gruppen- oder Stallwechsel für die jungen Tiere Stress. Ist eine Umstallung unumgänglich, sollte sie nicht in Phasen fallen, in denen die Kälber bereits anderen Stressfaktoren (z. B. Enthornen, Abtränken usw.) ausgesetzt sind.

Uwe Weddige

Foto: KFM

11 07, 2022

Melktrainings für Pilotbetriebe

2022-07-11T05:11:26+01:0011. Juli 2022|

Seit Jahrtausenden nutzen die Menschen die Milch der Kuh als wertvolles Lebensmittel. Bis zur Entwicklung von Melkmaschinen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Milchkühe ausschließlich mit der Hand gemolken. Heute wäre das undenkbar. Egal ob mit der Hand oder der Maschine: die Sorgfalt und Qualität des Melkens hat einen entscheidenden Einfluss auf die Eutergesundheit und auch auf die Qualität der Milch.

Jeder Melkstand ist etwas anders ausgerüstet und erfordert einen individuellen Arbeitsablauf. In den Melktrainings erlernen und üben die Melkerinnen und Melker dieses Protokoll. So ganz nebenbei zeigt der KFM-Projektleiter viele Handgriffe des fachgerechten Melkens und er erläutert stets, warum die einzelnen Schritte und die Zeitabläufe so wichtig sind.

Alles beginnt mit dem Einlassen der Tiere in den Melkstand, das muss möglichst ruhig geschehen. Laute Rufe oder Geklapper führen zu Stress bei den Tieren, in der Folge weigern sich manche Kühe, die Milch herzugeben. Aber auch dafür weiß der deutsche Experte einen Rat: „Wir verzichten auf die Injektion mit künstlichem Oxytocin, stattdessen blasen wir mit einem speziellen Rohr Luft in die Vagina der Kuh. Nach wenigen Sekunden läuft die Milch“.

Besonderen Wert legt Uwe Weddige auf die vorbereitenden Arbeiten, das sogenannte Anrüsten der Kuh. Predipping, vormelken und Sichtkontrolle der Milch sowie Euterreinigung sollen stets nach dem gleichen Schema ablaufen. Nur dann melkt die Kuh schnell und gründlich aus.

Die Zitzenbecher möglichst ohne Zischen ansetzen, den Milchschlauch richtig positionieren, damit das Melkzeug gerade hängt und auf geht’s zur nächsten Kuh: „melken ist eine qualifizierte Anlerntätigkeit, einfach und schnell zu erlernen und doch so wichtig für die Tiergesundheit“, kommentiert der studierte Landwirt zwischendurch.

Nachdem die Kuh „leer“ ist, nimmt die Abnahmeautomatik das Geschirr ab, noch ein Kontrollgriff ans Euter, die Kuh wird mit einem Pflegemittel an den Zitzen nachgedippt und geht zusammen mit den anderen Kühen zurück in die Liegehalle. Wasser und frisches Futter warten bereits.

Uwe Weddige

4 07, 2022

Wie geht Immunabwehr?

2022-07-04T08:20:47+01:004. Juli 2022|

Ein wichtiger Teil des Immunsystems unserer Kälber ist das Mikrobiom in deren Darm. Je vielfältiger, desto besser – so kann man ein gesundes Darmmikrobiom beschreiben.

Nur wenn alle Nischen des Darms von guten und nützlichen Mikroorganismen besiedelt sind, finden schädliche Mikroorganismen keinen Platz zur Vermehrung und sie werden einfach so wieder hinausgeschleust. Die Mehrheit verdrängt die Minderheit.

Ist alles intakt, stellen sich drei Schutzmechanismen unerwünschten Viren und Schadkeimen entgegen. Das Darmmikrobiom ist das Erste. Es folgt eine Schleimschicht mit Antikörpern, die eindringende Bakterien bindet und so unschädlich macht. Diese Antiköper werden zuerst mit dem Kolostrum aufgenommen und später von der Schleimschicht gebildet.

Das Problem: die Mikroben im Darm reagieren sehr empfindlich, besonders Stress schlägt ihnen auf den Magen und auch Antibiotika schädigen das wertvolle Mikrobiom. Die Gabe von Milch behandelter Kühe sollte daher unbedingt unterbleiben und ohne ein gutes Kolostrum geht es auch nicht, denn es unterstützt die Bildung eines guten Darmmikrobioms.

Die dritte Zone besteht aus den Darmzellen, die mit sogenannten „Tight Junctions“ verbunden sind. Passt die Fütterung nicht oder steht das Tier unter Stress, kommt es zum „Leaky Gut Syndrom“. Die Barriere ist zerstört und das Tier wird krank. Die Entzündungen müssen bekämpft werden. Beim Eintritt der Erreger in das Blut wird das spezifische Immunsystem aktiviert, aber das kostet zusätzliche Energie. Ein negativer Strudel entsteht, aus dem das Kalb kaum mit eigener Kraft herauskommt. Durch die Schmerzen sinken der Appetit und damit die Futteraufnahme. In der Folge wird die dringend benötigte Energie für die Genesung nicht aufgenommen.

Soweit darf es nicht kommen: das Kalb benötigt stets beste Bedingungen zum Aufbau eines ordentlichen Mikrobioms. Neben einem guten Kolostrummanagement kann auch die Fütterung von Prä- und Probiotika unterstützend wirken. Die Stärkung des inneren Schutzschildes zahlt sich mit gesunden und widerstandsfähigen Kälbern aus.

Uwe Weddige (Quelle: Laura Meyer-Kuhlmann)

 

27 06, 2022

Trockenstellen mit Zitzenversieglern

2022-06-27T06:34:38+01:0027. Juni 2022|

Viele Eutererkrankungen entstehen in der Trockenstehzeit, wobei die ersten beiden Wochen nach dem Trockenstellen und die letzten beiden Wochen vor der Abkalbung besonders kritische Phasen darstellen. Der Zitzenverschluss während dieser Zeit ist entscheidend.

Bei gesunden Tieren bildet sich eine Absonderung der Zitzenschleimhaut. Dieser sogenannten „Keratinpfropf“ schützt die Zitze während der Trockenstehzeit vor eindringenden Mastitiserregern.

Besondern bei leichtmelkenden Kühen mit Hornhautwucherungen an der Zitzenspitze ist der Strichkanal oftmals nicht geschlossen. Diese Hyperkeratosen sind bei kasachischen Kühen weit verbreitet, sie entstehen durch unsachgemäßes Melken. In der Folge verursachen sie ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Die Entscheidung, ob ein interne Zitzenversiegler ausreicht oder ob es notwendig ist, einen antibiotischen Trockensteller zur Abtötung von Mastitiserregern im Euter einzusetzen, ist oft schwierig.

KFM bringt Licht ins Dunkel: kürzlich ergänzte das Team mit den beiden neuen Informationsschriften: „Kühe richtig trockenstellen“ und „Trockensteller richtig anwenden“ die umfangreiche Reihe seiner Checklisten und Merkblätter. Beide Dokumente beinhalten übersichtliche Hinweise zur Entscheidungsfindung und zur Anwendung der Präparate.

Uwe Weddige

Foto: Vet-Consult

25 06, 2022

Runter mit den Kälberverlusten!

2022-06-25T04:01:25+01:0025. Juni 2022|

Kleine Kälber leiden oftmals an Durchfall, die größeren an Erkrankungen der Atemwege. Durch einfache Maßnahmen lässt sich der Immunstatus der Kälber verbessern.

Dr. Joachim Kleen zeigte im Rahmen von Betriebsbesuchen in Kasachstan Ansatzpunkte auf, die zu einer besseren Kälbergesundheit beitragen – insbesondere im Bereich des Managements der trockenstehenden Kühe, der Versorgung mit Kolostrum und der Motivation des Betriebspersonals.

Schon die Trockenstehphase hat einen enormen Einfluss auf das Geburtsgewicht, die Immunabwehr und die spätere Milchleistung der Kälber. Der deutsche Tierarzt beschrieb die Folgen von Hitzestress in der Trockenstehphase: „der Hitzestress der Mütter beeinflusst die Kälber bis weit in die erste Laktation. Kälber von Müttern mit Hitzestress benötigen mehr Besamungen, um tragend zu werden und ihre spätere Milchleistung ist geringer“.

Außerdem machte er noch einmal deutlich, wie wichtig eine gute Kolostrumversorgung für den Immunstatus der Kälber ist: „auf fast allen besuchten Betrieben ist ein Großteil der Kälber mit Immunglobulen unterversorgt“. Dr. Kleen empfiehlt, den Kälbern mindestens 4 l gutes Kolostrum in den ersten vier Lebensstunden zu verabreichen.

Uwe Weddige hat festgestellt, dass der Keimgehalt der Kolostralmilch vom Euter der Kuh bis zur Aufnahme durch das Kalb extrem ansteigt: „die Milch wird in die Milchkanne gemolken und dann mit dem Eimer vertränkt. Dieser Weg ist enorm anfällig für einen Keimeintrag“. Hier helfe nur eine strikte Reinigung, Hygiene und Kühlung. Vor allem Biofilme in Eimern und Kannen könnten coliforme Keime enthalten und Durchfälle auslösen. Zudem sollte die Kolostralmilch mit einer Temperatur von 39 °C vertränkt werden. „Messen Sie nach, bevor Sie die Milch vertränken“, empfiehlt Dr. Kleen.

„Kälberverluste von deutlich unter 5 % sind möglich“, ist sich der Tierarzt sicher. Ohne gute Haltungsbedingungen und eine gute Versorgung mit Immunglobulinen geht es aber nicht.

„Schriftliche Arbeitsanweisungen sind ein gutes Hilfsmittel, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen“ sagte Uwe Weddige. In kurzen bebilderten Texten müsse ersichtlich sein, wer was wie und wann zu erledigen hat. „Ohne eine intensive Mitarbeiterschulung geht es nicht“, ist sich der KFM-Projektleiter sicher.

Uwe Weddige

Foto: KFM

 

 

 

24 06, 2022

Von 180.000 auf 68.000 Zellen

2022-06-24T03:31:36+01:0024. Juni 2022|

Malte Borchers aus dem Norden Deutschlands gewinnt mit ausgefeilter Futterhygiene und innovative Ideen den MSD-Tiergesundheitspreis.

„Wir melken in einem alten Stall, wir versuchen aber stets, den Betrieb mit smarten Investitionen voranzubringen“, erzählt der Landwirt. In den vergangenen Jahren hat er in eine Sense-Hub-Anlage investiert und die alten Liegematten gegen Wasserbetten ausgetauscht. „Die Kühe legen sich jetzt gerne hin und haben ein hohes Maß an Liegekomfort“, sagt Malte Borchers.

„Um eine geringe Zellzahl zu erzielen, spielt nicht allein die Eutergesundheit eine Rolle“, das Zusammenspiel der Umwelteinflüsse für Borchers wichtig. Hoher Kuhkomfort, gute Melk- und Futterhygiene und das Ausschöpfen des genetischen Potenzials stehen für ihn an oberster Stelle. Das Ergebnis gibt ihm Recht: seine Kühe geben gut 11.500 l Milch bei 4,11 Prozent Fett und 3,45 Prozent Eiweiß. Den Zellzahlgehalt konnte er in den letzten fünf Jahren von durchschnittlich 180.000 auf 68.000 Zellen/ml senken.

„Unsere Melkstandtechnik ist bereits 50 Jahre alt. Die Abnahmeautomatik und die Melkgeschirre wurden im Jahr 2000 erneuert“, sagt Malte Borchers. Seit drei Jahren melkt er mit dreieckigen Zitzengummis und hat das Dippmittel ein 2-Komponenten-Mittel umgestellt. Für ihn sind zwei  Maßnahmen wichtig, um die Eutergesundheit auf einem hohen Niveau zu halten. „Das zinkhaltige Dippmittel sorgt dafür, dass sich der Schließmuskel in der Zitze sofort versiegelt. Zusätzlich macht es die Zitzen geschmeidiger und lässt die Hautoberfläche dadurch nicht austrocknen.“

Alle Verschleißteile werden zudem regelmäßig erneuert. „Unsere Zitzengummis tauschen wir alle 700 bis 800 Stunden. Die Schläuche halten, je nachdem ob sie aus Gummi oder Silikon sind, ein bis eineinhalb Jahre“, erklärt der Betriebsleiter.

Uwe Weddige

Foto: MSD

 

17 06, 2022

Weniger Kühe – mehr Milch

2022-06-17T09:24:17+01:0017. Juni 2022|

Der Bestand an Milchkühen in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verringert. Gab es 1950 über 5 Mio. Milchkühe, sind es im November 2021 nur noch rund 3,9 Mio Tiere. Auch die Zahl der Milcherzeuger in Deutschland ist stetig zurückgegangen und hat sich heute auf 55.850 Milchviehhalter reduziert. Die durchschnittliche Milchleistung der Kühe ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Heute erzeugt eine Kuh im Durchschnitt 8.400 Kilogramm Rohmilch pro Jahr. Insgesamt haben die vier Mio. Kühe in Deutschland im Jahr 2021 rund 32,7 Mio. Tonnen Milch produziert.

Uwe Weddige (Quelle: Milch-Industrie-Verband)

Grafik: Milch-Industrie-Verband

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