„Die Milcherzeuger auf der Welt produzieren einfach zu viel Milch, die der Markt nicht aufnehmen kann“, so beurteilt Philipp Goetz vom IFCN-Netzwerk die aktuelle Lage. Weltweit stünden die Milchpreise derzeit unter Druck, „doch auf lange Sicht sehen wir einen klaren Trend nach oben, da wir ein anhaltendes Milchdefizit erwarten.“

Weltweit steige der Anteil an kaufkräftigen Konsumenten, die mehr Käse und mehr Pizza konsumierten, „wir rechnen bis 2035 mit weltweit ca. 0,8 Milliarden mehr Menschen, so dass wir dafür etwa 15 % mehr Milch benötigen.“ Das sind umgerechnet ca. 150 Mio. t Milch. Ein Mehrbedarf, der in etwa der eineinhalbfachen Menge der aktuell in den USA produzierten Menge entspricht.

In Asien und Afrika, aber auch in Nordamerika steigt die Milchproduktion weiter an. In Asien sorgen staatliche Produktionsanreize für höhere Milchmengen, gleichzeitig sorgt das für Nachfrage und für Wachstum auf der Produktionsseite. Dagegen stagniert oder sinkt in Europa und Ozeanien die Nachfrage.

Die Rentabilität der Betriebe hängt von den Produktionskosten sowie vom Milchpreis ab. Der Weltmilchpreisindex ist 2024 um 11 % auf 44,2 US-Dollar pro 100 kg gestiegen. Hauptkostentreiber sind die Futterkosten, die zwischen 12.000 und 20.000 KZT/kg (20 bis 33 €ct/kg) und damit bis zu 70 % der Gesamtkosten ausmachen.

Die weltweite Nachfrage steigt in Zukunft stärker als das Angebot, ist sich Philipp Goetz sicher. Der Strukturwandel setze sich hin zu größeren Betrieben weiter fort. Asien werde weiterhin größter Importeur bleiben.

Zusammenfassend ist davon auszugehen, dass kasachische Milcherzeuger akzeptable Einkommen generieren können. Wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings gut geschultes Personal, eine hohe Produktivität und bestes Futter.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne und erholsame Festtage,

Ihr Uwe Weddige

Grafik: KFM