Frische Milch fließt aus dem Melkstand in den Kühltank. Aber wie geht es weiter? Wie und wo werden aus der Rohmilch Joghurt, Quark, Butter und andere Milchprodukte hergestellt?
Im Kühltank wird die frisch gemolkene Rohmilch rasch auf ca. 4 bis 8 Grad Celsius heruntergekühlt und gelagert. Nachdem Temperatur, Geruch und Farbe der Rohmilch kontrolliert wurden, wird diese in den Milchsammelwagen gepumpt.
Bei der Ankunft des LKW in der Molkerei wird eine Sammelprobe der gesamten Ladung auf Rückstände von Tierarzneimittel untersucht und es wird der pH-Wert bestimmt. Außerdem werden die Proben der einzelnen Lieferanten stichprobenartig auf eine Vielzahl von Parametern untersucht.
Zur weiteren Verarbeitung erfolgt in großen Zentrifugen eine Trennung der Milch in Magermilch und Rahm. Diese beiden Komponenten sind dann die Basis für die Herstellung einer vielfältigen Produktpalette.
Da auch bei strengster Hygiene bei der Milchgewinnung potenzielle Krankheitserreger nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden können, erfolgt eine Wärmebehandlung. Zur Pasteurisierung wird die Milch für die Dauer von 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75 Grad Celsius erhitzt und sofort danach wieder heruntergekühlt. Das Pasteurisieren stellt sicher, dass eventuell in der Milch enthaltene krankmachende Keime abgetötet werden, während alle wichtigen Vitamine weitgehend erhalten bleiben. Dann erfolgt noch die „Homogenisierung“. Dabei werden die Fetttröpfchen in der Milch bei einem Druck von 150 bis 300 bar zerkleinert. Das verhindert das Absetzen einer Rahmschicht oben auf der Milch, und sorgt zudem dafür, dass die Milch vom menschlichen Organismus leichter verdaut werden kann.
Magermilch und Rahm bilden im Übrigen auch die Basis für alle anderen Milchprodukte. Aus der Tagesmilchmenge einer guten Milchkuh von 27 kg können so beispielsweise entweder knapp 27 Liter Vollmilch, gut 6 Päckchen Butter, rund 2 kg Magermilchpulver oder fast 3 kg Schnittkäse erzeugt werden.
DIALOG MILCH, bearbeitet von Uwe Weddige
Foto: KFM