Bei der Routinedurchsicht von Melkanlagen finden sich immer wieder verschlissene Zitzengummis an. Diese gefährden die Eutergesundheit!

Ausgeleiertes und sprödes Material lassen das Melkzeug nach oben klettern. Dadurch schnürt die Zitzenbasis ab. Sind gar Risse im Gummi vorhanden, wird die Haut der Zitze eingeklemmt. Beides ist für die Kühe schmerzhaft, wodurch sich manche Kuh mit diesem beschädigten Zitzengummi nicht vollständig ausmelken lässt.

Risse in den Gummiteilen der Melkanlage stellen außerdem immer ein Risiko für Hygiene und Eutergesundheit dar. Besonders riskant sind Risse im Schaft des Zitzengummis. Durch sie tritt gelangt Milch in den Pulsraum und bietet ein optimales Nährmedium für Bakterien und andere Keime.

Durch den Melk- und Reinigungsprozess ermüdet das Material, es wird rau und spröde. Besonders im Schaft des Zitzengummis entstehen Haarrisse. Hersteller empfehlen daher einen Wechsel nach 2.500 Melkungen bei schwarzen Gummis und nach 5.000 Melkungen bei Zitzengummis aus Silikon. Andere raten zu einem Tausch nach 750 bzw. 1.500 Betriebsstunden. Alle Gummiteile der Melkanlage müssen mindestens einmal pro Monat gründlich in Augenschein genommen werden, damit Defekte schnell auffallen und entsprechend behoben werden können.

Verbrauchte, poröse oder alternde Zitzengummis bilden große Risiken für die Eutergesundheit. Neben den hygienischen Problemen führt die geringere Elastizität zu einer höheren Belastung der Zitze und der Ausmelkgrad des Euters nimmt ab.

Uwe Weddige

Foto: Weddige