Uria Rogel hat als Herdenmanager in Israel gearbeitet, er verrät in einem Interview des Elite-Magazins, was israelische Milcherzeuger anders machen als ihre deutschen Berufskollegen.

Milcherzeuger in Israel produzieren trotz extremer Bedingungen über 11.000 kg Milch. Mehr als die Hälfte des Landes ist Wüste, die Futtermittel sind stark begrenzt und die Temperaturen können mancherorts auf über 45°C steigen. Der Schlüssel für die guten Milchleistungen liegen nach Rogels Auffassung in einem klugen Management und guter technischen Ausstattung. Die Milchkuhbetriebe sind mit modernen Systemen für Brunsterkennung und Gesundheitsüberwachung ausgestattet, von denen viele in Israel entwickelt wurden.

Die Überwachung der täglichen Routinen gehörte zu Rogels Aufgaben, ein Schwerpunkt war dabei das gesamte Fütterungscontrolling. „Für die Kontrolle der Kühe habe ich mindestens einmal am Tag mitgemolken, um die Kühe direkt zu sehen“, so der Experte.

Den größten Unterschied zu Deutschland und vielen anderen Ländern sieht Rogel im Futterbau: „fast kein Betrieb baut Futter für seine Tiere selber an. Große Futtermittel-Zentren liefern die Rationen entweder als einzelne Komponenten auf die Betriebe oder sogar als komplette TMR direkt auf den Futtertisch. Das spart den Landwirten eine Menge Zeit, Geld und Maschinen.“

Den Grund für die hohe Milchleistung Israel sieht Rogel aber auch im schnellen Informationenfluss über neue Verfahren und deren Umsetzung auf den Betrieben. Er lobt aber auch das unverzichtbare Netzwerk der israelischen Herdenmanager mit Tierärzten und praxisorientierten Futter- sowie Zuchtberatern, die regelmäßig auf die Betriebe kommen.

Uwe Weddige

Foto: Rogel