Vermutlich wissen Sie genau, was die Waage Ihres Mischwagens anzeigt, aber dies beantwortet nicht die Frage.

Immer wieder sind Schimmelschichten in der Silage zu finden. Diese Partien gehören nicht in den Futtertrog, das ist hinlänglich bekannt. Welches Gefährdungspotential vom Cocktail aus verschiedenen Mykotoxinen in solchen Silagen für die Tiergesundheit ausgeht, wird jedoch meistens unterschätzt.

Häufig wird die „entgiftende Wirkung“ des Pansens angeführt. Das ist nur bedingt richtig: Mykotoxine werden zwar in weniger giftige Stoffwechselprodukte umgewandelt, trotzdem sind Schädigungen der empfindlichen Pansenflora an der Tagesordnung. Jede Störung des Vormagenstoffwechsels durch Vergiftungen sorgt für einen unspezifischen Leistungsrückgang.

Schimmel in Silagen weist immer auf Mängel in der Siliertechnik hin. Unzureichende Verdichtung, mangelhafte Abdeckung und ungünstige Entnahmestrategien erleichtern den Lufteintrag und ermöglichen so die Vermehrung der Schimmelpilze.

Was ist zu tun? Vor Beladung des Mischwagens sind die übelriechenden Partien sowie alle Schimmel- und Schmierschichten sorgfältig zu beseitigen. Die Entfernung der Folienabdeckung erfolgt stets nur für wenige Tage. Dabei muss die verbleibende Folie soweit beschwert werden, dass keine Luft eindringt, die Folie darf nicht „pumpen“. Außerdem ist jede unnötige Auflockerung des Silostockes bei der Entnahme zu vermeiden. Die Fahrer sind unbedingt in der fachgerechten Bedienung der Schneidzangen zu unterweisen.

Hygienisch einwandfreies Grundfutter ist die Grundlage für hohe Milchleistungen und gesunde Tiere. Auch wenn man Schimmelpartien nach dem Mischvorgang im Futter nicht wiederfindet, haben sie in der TMR nichts zu suchen!

Uwe Weddige

Foto: KFM