Gemeinsam mit hochrangigen Vertretern des kasachischen Landwirtschaftsministeriums beleuchtete das Team des Deutsch-Kasachischen Projektes „Steigerung betrieblicher Fachkompetenzen zur nachhaltigen Entwicklung der Milchproduktion in Kasachstan“ die Herausforderungen und Chancen sowie die Veränderungsprozesse der kasachischen Milchwirtschaft. Die Veranstaltung fand im Rahmen der EuroTier digital in der Zusammenarbeit mit den DLG-Länderarbeitskreis Osteuropa statt.

„Es geht voran“ betonte der Direktor der Abteilung für Produktion und Verarbeitung tierischer Produkte des Landwirtschaftsministeriums in Kasachstan. Yerkebulan Akhmetov berichtet von der großen Differenz zwischen der Nachfrage nach Milchprodukten in Kasachstan und der viel zu geringen Milcherzeugung. Zur Deckung des Bedarfs importiert Kasachstan jährlich mehr als 300.000 t Milch. Neben wesentlichen Erleichterungen im Baugenehmigungsverfahren erhöhte das Land kürzlich die Fördersätze für Investitionen im Bereich der Milcherzeugung maßgeblich. Erste Erfolge seien sichtbar, die Anzahl neuer Milchviehanlagen nehme mit wachsender Geschwindigkeit zu. Aber es mangele in den Betrieben und auch in der Fachberatung vielerorts an ausreichenden Kenntnissen für eine nachhaltige Milcherzeugung, so der Fachmann aus dem Ministerium.

Ainagul Ayaganova und Dr. Adil Rakhimov, beide Mitarbeiter des deutsch-kasachischen „Milchprojektes“ berichteten zur Situation im nördlichen Kasachstan über Engpässe, Ressourcen und Wege zur Steigerung der Milcherzeugung. Sie machten deutlich, wie wichtig die Milchwirtschaft für die Entwicklung des ländlichen Raums ist. „Erfolgreiche Betrieben sorgen für eine gute Infrastruktur und steigern die Wertschöpfung und Lebensqualität in den Dörfern“, so Ainagul Ayaganova in ihrem Statement. Voraussetzung dieses Erfolgs sei aber ein umfangreiches Wissen zur Futter- und Milchproduktion. Dazu wären praxisorientierte Lehr- und Versuchszentren eine gute Ausgangsbasis, ergänzte Dr. Adil Rakhimov. Der Experte für Tierzucht machte außerdem deutlich: „Nur wenn es gelingt, dieses Wissen zu verbreiten und zu festigen, lassen sich hochwertige Milchprodukte bei sichtbarem Tierwohl wirtschaftlich erzeugen“.