Biosicherheit in der Rinderhaltung: Die fünf häufigsten Desinfektionsfehler – und wie sie vermieden werden

Fehler 1 – Dosierfehler: Eine zu geringe Konzentration des Desinfektionsmittels kann dazu führen, dass Viren, Bakterien und Pilze überleben, wodurch die Desinfektion wirkungslos bleibt. Ungenaue Dosierhilfen können die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels erheblich beeinflussen.

Fehler 2 – Kältefehler: Chemische Reaktionen verlaufen bei Kälte langsamer, sodass die Reaktionsgeschwindigkeit der Wirkstoffe abnimmt. Besonders im Winter kommt es dadurch zu einem erhöhten Risiko für die Übertragung von Krankheitserregern.

Fehler 3 – Eiweißfehler: Organische Rückstände binden oder neutralisieren viele Desinfektionsmittel. Blut, Milchreste und Kot inaktivieren Wirkstoffe. Eine Desinfektion ohne vorherige gründliche Entfernung organischer Rückstände führt häufig nicht zum gewünschten Effekt.

Fehler 4 – Seifen- und Tensid-Fehler: Rückstände von Reinigungsmitteln auf Oberflächen führen zu mangelhafter Wirkung von Desinfektionsmitteln. Reinigung und Desinfektion müssen klar voneinander getrennt sein. Nach der Reinigung sollte immer gründlich mit Wasser nachgespült werden, bevor das Desinfektionsmittel aufgetragen wird.

Fehler 5 – Anwendungsfehler: Zu kurze Einwirkzeiten, ungleichmäßiges Aufsprühen oder eine zu geringe Auftragsmenge führen zu unzureichenden Desinfektionswirkungen. Deshalb ist es wichtig, Geräte regelmäßig zu warten, Düsen auf Sprühbild und Fördermenge zu prüfen und die empfohlenen Einwirkzeiten der Hersteller konsequent einzuhalten.

Fazit: Mit klaren Arbeitsanweisungen, geeichter Dosierung, Dokumentation, Beachtung der Hersteller-Empfehlungen und einfachen Checks lässt sich das Risiko mangelnder Desinfektion deutlich reduzieren.

Dr. Julia Blumenberg, gekürzt durch Uwe Weddige