Eine großzügig kalkulierte Futtermenge steigert die Futteraufnahme von Kühen. Die Restmenge verursacht aber auch Kosten! Eine Verminderung des Überschusses ist aber nur selten eine Lösung!

Empfehlenswert bei Voll-TMR ist ein rechnerischer Futter-Überschuss von 5%. Voraussetzung ist, dass einmal täglich frisch gefüttert und das Futter regelmäßig rangeschoben wird. Auch 3% kalkulierter Futterrest können bereits ausreichend sein, wenn das Futter oft vorgeschoben wird und ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1 garantiert ist. Ohne intensives Futtercontrolling geht es dabei aber nicht. Die Restmenge sollte einmal wöchentlich erfasst werden. Ebenso die Futterselektion, denn je weniger Futter auf dem Futtertisch liegt, desto besser können Kühe selektieren!

Eine Verwertung des Restfutters über Jung- oder Mastvieh ist möglich, solange das Futter hygienisch einwandfrei ist und die Tagestemperaturen unter 20° C liegen.

Tipps der Profis:

– Melkende Kühe sind am späten Nachmittag und spätestens eine Stunde vor dem Melken zu füttern. Dadurch fressen vor dem Melken nahezu alle Kühe intensiv und stehen anschließend satt im Wartehof.

– In den letzten drei Stunden vor der frischen Fütterung schieben Sie das Futter stündlich vor. Zudem sollte das Futter den ganzen Tag unter Beobachtung stehen, um ggf. früher zu füttern.

– Durch die Kombination aus wenig Futterrest und frisch gemischter TMR lässt sich der überwiegende Teil der Kühe vom Mischwagen an den Futtertisch locken. Auch nach dem Melken gehen fast alle Tiere noch einmal zum Fressen.

– Liegekomfort steigert Futteraufnahme: ältere Kühe länger bleiben vor und nach der Kalbung in bequemen Strohboxen. Der maximale Liegekomfort wirkt sich positiv auf die Futteraufnahme aus.

Uwe Weddige

Foto: KFM